Notizen
Bildschirmpräsentation
Gliederung
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„Glokalisierung“ – Ein neues Schlagwort?
  • Dr. Peter Kührt
  • Berufsschule 4 Nürnberg
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Glokalisierung
=
global denken
+
lokal handeln
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Begriff „Glokalisierung“
  • Aus moralischer Sicht geht es darüber hinaus um eine intelligente Verknüpfung von Globalisierung und Lokalisierung, wofür sich der Begriff Glokalisierung eingebürgert hat. Er bezeichnet eine Haltung, die Weltoffenheit mit starker lokaler oder regionaler Verwurzelung verbindet und es Individuen gestattet, ihre Identität und Besonderheiten zu wahren.
  • (http://www.wissensnavigator.com/interface2/trading/markets/globalisierung/)
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Begriff „Glokalisierung“
  • Sie bezeichnet das Nebeneinander von Globalisierung als die weltweite Integration der Märkte auf der einen Seite und der Rückbesinnung der Menschen auf lokale oder regionale Zusammenhänge auf der anderen Seite. Durch die globale Vernetzung und Digitalisierung verlieren zwar Raum und Zeit - ökonomisch betrachtet - an Bedeutung, mit Blick auf individuelle Abgrenzung, Identität und Sinnstiftung für den Einzelnen gewinnt das Bedürfnis nach Lokalität möglicherweise jedoch eine sehr viel wichtigere Funktion.
  • (http://www.profi4project.com:8381/eCon/html_de/magazin/markt_wirtschaft/allgemein/2001/megatren7.html)
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Begriff „Glokalisierung“
  • Globalisierung ist von Lokalisierung nicht zu trennen. Während Wirtschaft globalisiert, lokalisieren sich Probleme. Für globale Herausforderungen sind staatliche Strukturen zu klein. Für lokale Interventionen zu groß. Während Wirtschaft in der Globalisierung zu siegen sucht, gewinnt Soziale Arbeit im Lokalen an Bedeutung…
  • (http://intervention.ch/sm/sm_glokalisierung.htm)
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Begriff „Glokalisierung“
  • Deutschland und die übrigen Euroländer verlieren durch "Globalisierung" und europäische "Integration" einen Teil ihrer nationalstaatlichen Besonderheiten. Lokale Agglomerationen wie Berlin, Hamburg und die übrigen Metropolen hingegen gewinnen Freiräume.
  • (http://www.hwwa.de/Publikationen/Wirtschaftsdienst/1999/wd_docs1999/wd9910-straubhaar.htm)
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Begriff „Glokalisierung“
  • Unter Glokalisierung verstehen wir das Nebeneinander von Globalisierung und Rückbesinnung der Menschen auf lokale und regionale Zusammenhänge. Viele Veränderungen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt haben zugleich globalen und regionalen Charakter. Das schlägt sich selbst in den Identitäten einzelner Individuen nieder: sie können beispielsweise eine europäische, deutsche und bayerische Identität gleichzeitig für sich beanspruchen.  …
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Begriff „Glokalisierung“
  • Auch in der Politik zeigt Glokalisierung erste Auswirkungen: Nationalstaaten geben Kompetenzen nach oben und unten ab ("Europa der Regionen"). Gleichzeitig gibt es eine wachsende Zahl von Nichtregierungsorganisationen mit immer mehr Einfluss. Auf lange Sicht könnte auch eine direkte Beteiligung der Bürger auf kommunaler und regionaler Ebene selbstverständlich werden.
    (http://www.hypovereinsbank.de/media/pdf/rese_dofi_futa_archiv_Makrotrend_zur_Glokalisierung.pdf)
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Begriff „Glokalisierung“
  • Mit diesem Begriff wird versucht, den gegenwärtigen Transformationsprozess als ein Ineinandergreifen globaler und lokaler Dynamiken zu verstehen: Das Lokale gewinnt an Bedeutung, weil eine Vielzahl an Orten am globalen Wettbewerb um Ressourcen teilnehmen muss. Diese Dynamiken entziehen sich den Gestaltungsmöglichkeiten der Menschen. Sie müssen akzeptiert werden.
  • (http://www.lateinamerika-studien.at/content/wirtschaft/ipo/ipo-2149.html)
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Begriff „Glokalisierung“
  • Siemens: Global Player agieren zwar global, aber nicht auf einem einheitlichen Markt und mit einheitlichen Produkten; jeder lokale Markt hat seine Besonderheiten und bedarf unterschiedlicher Produkte.
  • Frank Bsirske: Da auch globale Unternehmen letztlich in einem lokalen Umfeld agieren müssen, eröffnet dies den Gewerkschaften auf regionaler und lokaler Ebene Gestaltungs-spielräume für Globalisierungsprozesse.
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Worüber reden wir?
  • Auswirkungen der Globalisierung
  • Begriff, Verständnis, Strukturen und Mechanismen der Globalisierung
  • Schutz vor negativen Globalisierungsauswirkungen
  • Wahrnehmen positiver Globalisierung-schancen
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Was heißt das für die Schule?
  • Unternehmenskonzentration im Einzelhandel
  • Verbraucherverhalten
  • Konsumorientierung und Verschuldung von Jugendlichen
  • Arbeitsplatzverlagerungen ins Ausland
  • Gestaltbarkeit der Globalisierung
  • Reflektion des eigenen Verhaltens
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Glokalisierung als didaktisches Konzept
  • Hinterfragen und Strukturieren von Globalisierungsprozessen
  • Präzise Ausgangssituationen und Untersuchungsperspektiven
  • „Herunterbrechen“ der Globalisierungsmechanismen auf die eigene individuelle, lokale und regionale Welt
  • Hinterfragen von Handlungszwängen und Benennen von Handlungsmöglichkeiten
  • Reflektion des eigenen Verhaltens
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Glokalisierung als didaktisches Konzept
  • Aktuelle und schülernahe Ausgangsfragen
  • Konsequenter EDV- und Interneteinsatz
  • Handlungs- und projektorientierte Lernszenarien
  • Dilemmatamethode
  • Simulationen mit Ernstcharakter
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Unterrichtsbeispiele
  • http://oekonomie.ph-gmuend.de/globalisierung/glob_eye.htm
    (Hintergrundinfos, Links und didaktische Vorschläge)
  • http://oekonomie.ph-gmuend.de/globalisierung/tanker_eye.htm
    (Umweltschäden durch Tankerunfälle)
  • http://www.kubiss.de/bildung/projekte/schb_netz/B6_konzentration.htm
    (Lernszenarien Unternehmenskonzentration und Reflektion des eigenen Verbraucherverhaltens)
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Unterrichtsbeispiele
  • http://www.lehrer-online.de/url/textilproduktion
    (Textilproduktion in den Entwicklungsländern)
  • http://www.lehrer-online.de/url/handy-kongo
    (Handyeinsatz und der Krieg im Kongo)
  • http://www.lehrer-online.de/url/azubis-gesucht
    (Berufsausbildung)
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Handreichungen zum Interneteinsatz im Unterricht
  • http://oekonomie.ph-gmuend.de/internet/San_start.htm
     (allgemein: Interneteinsatz im Unterricht)
  • http://oekonomie.ph-gmuend.de/internet/Cornelsen_Ausfuehrungen_1_75.htm
    (Auszug aus: Kührt, Peter; Computer, Internet & Co im Politik- und Sozialkunde-Unterricht, Cornelsen Verlag, Berlin 2002)
  • http://oekonomie.ph-gmuend.de/internet/Cornelsen_Ausfuehrungen_75_173.htm
    (Auszug aus: Kührt, Peter; Computer, Internet & Co im Politik- und Sozialkunde-Unterricht, Cornelsen Verlag, Berlin 2002)
  • http://oekonomie.ph-gmuend.de/internet/index.html
    (allgemein: Interneteinsatz im Unterricht)
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Fazit
  • Die Auswirkungen von Globalisierung waren schon immer nur individuell, lokal und regional erfahrbar.
  • Von daher ist der Begriff „Glokalisierung“ keine neue Qualität. Er kennzeichnet nur die Auswirkungs- und Erscheinungs-ebene von Globalisierung.
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Fazit
  • Andererseits eignet sich „Glokalisierung“ sehr wohl als didaktisches Konzept bzw. Prinzip, da Globalisierungs-phänomene nur dann greifbar und veränderbar werden, wenn sie strukturiert, hinterfragt und auf die individuelle und lokale Handlungs- und Erfahrungsebene des Schülers herunter transformiert werden.
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Fazit
  • Das didaktisches Prinzip „Glokalisierung“ ist damit auf Handlungsfähigkeit und Selbstreflektion der Schüler/innen gerichtet.
  • „Glokalisierung“ als didaktisches Konzept leistet damit einen wichtigen pädagogischen Beitrag zur Wiedererlangung der politischen Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit hinsichtlich vermeintlich unbeeinflussbarer Globalisierungsprozesse.
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Literaturempfehlungen
  • Kührt, Peter; Computer, Internet & Co im Politik- und Sozialkunde-Unterricht, Cornelsen Verlag, Berlin 2002
  • Kührt, Peter; Unterrichtseinheiten zum Thema "Globalisierung", in: Erziehungswissenschaft und Beruf, Heft 4/2003
  • Kührt, Peter; Wirtschafts- und mediendidaktische Überlegungen zum Thema "Globalisierung", in: Erziehungswissenschaft und Beruf, Heft 3/2003
  • Kührt, Peter; Wal-Mart und Tante Emma - Interneteinsatz im handlungsorientierten Projektunterricht, in: LOG IN, Zeitschrift für Informatorische Bildung im Sekundarbereich I, Heft Nr. 122/123 (2003)
  • Kührt, Peter; Schreckgespenst Globalisierung - Ursachen, Erscheinungsformen, Gestaltungsmöglichkeiten, Informationen und didaktisch-methodische Hilfestellungen zum Unterricht; http://oekonomie.ph-gmuend.de/globalisierung/glob_eye.htm
  • Kührt, Peter; Textilproduktion in Entwicklungsländern; Lehrer-Online 19.05.2003 http://www.lehrer-online.de/dyn/350110.htm
  • Kührt, Peter; Mein Handy und der Krieg im Kongo; Lehrer-Online 19.06.2004 http://www.lehrer-online.de/url/handy-kongo
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Zur Person
  • Peter Kührt, geb. 1951, Dipl.-Hdl., Dr. phil., Studiendirektor an einer kaufmännischen Berufsschule, langjährige Lehrtätigkeit im beruflichen Schulwesen (Fachklassen für Bankkaufleute), zahlreiche Lehraufträge und fachdidaktische Veröffentlichungen, Fachberater für Wirtschafte und Banken bei Lehrer-Online, 1990 – 2002 Beauftragter für EDV-Fortbildung und Schulentwicklung beim Amt für Berufliche Schulen und Schulpädagogik der Stadt Nürnberg, 2002 – 2004 Vertretungsprofessur für Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd

    Anschrift: 90480 Nürnberg, Kolerstr. 28
    E-Mail: p.kuehrt@kubiss.de