Interneteinsatz im Politik- und Sozialkundeunterricht

Von der Vision zur Realisierung

Medienpädagogische Handreichungen und Materialien
 
 
 

Kührt, Peter

Computer, Internet & Co im Politik- und Sozialkundeunterricht

Cornelsen Verlag (September 2002) 


 
 

Buchauszug - Teil I

Vorwort

"Schulen ans Netz") ist mittlerweile in Deutschland nicht nur im staatlichen Bildungswesen, sondern auch in der interessierten Öffentlichkeit zu einem festen Begriff und zu einer zentralen bildungspolitischen Forderung geworden, die unisono von großen Teilen der Bevölkerung, Arbeitgebervertretern und Bildungspolitikern vertreten wird.

Die Deutsche Telekom als tragendes Mitglied dieser Bildungsoffensive spricht bereits davon, dass schon in wenigen Jahren alle deutschen Schulen einen Internetanschluss haben werden.

Bei aller Begeisterung vieler Schüler und auch vieler Lehrer für die Nutzung Neuer Medien ist jedoch im pädagogischen Alltag nicht zu verkennen, dass das Vorhandensein eines Internetanschlusses an der Schule von heute und ihren realen Problemstellungen nur wenig ändert. Die Vorstellung, einzelne oder mehrere Rechner mit Internetanschluss würden die Bildungsprozesse im allgemein- und berufsbildenden Schulwesen automatisch und grundlegend verändern, erweist sich in der schulischen Realität als unbegründete Hoffnung.

Vielmehr zeigt sich allerorten, dass

Mit der Erwartung der Öffentlichkeit, die Schule möge ihren Schüler die erforderlichen Medienkompetenzen im Sinne von Kulturfertigkeiten beibringen, stellen sich zudem auch die Fragen, welche Kompetenzen dies denn seien, wie man diese angestrebten Kompetenzen für die schulischen Ebene operationalisieren und wie man sie überhaupt vermitteln könne, und ob der Kompetenzbegriff nicht vielleicht sogar zu kurz greift und auf einen umfassenderen Begriff von Medienbildung ausgeweitet werden müsste, der auch die kritische Reflexion von Medien, Medienhandeln und ihre gesellschaftlich-ökonomischen Rahmenbedingungen umfasst.)

Ziel dieser Veröffentlichung ist es, alle Lehrkräfte, die sich mit ihren Schüler an die Neuen Medien heranwagen wollen, auf diesem Weg zu unterstützen und ihnen neben einer Vision des didaktisch und methodisch Denk- und Erreichbaren zahlreiche medienpädagogischer Erfahrungen, Unterrichtseinheiten, Unterrichtsideen und Unterrichtssequenzen an die Hand zu geben, um ihnen manch mühevollen, zeitaufwendigen und frustrierenden Umweg zu ersparen.

Entsprechend dem diesbezüglichen Grundsatz des Cornelsen Verlagshauses wird im Folgenden auf die Koppelung von männlicher und weiblicher Schreibweise verzichtet.

Für Ihren Weg in die Welt des Internet wünsche ich Ihnen viel Erfolg!

Der Verfasser



Der Verfasser unterrichtet seit vielen Jahren im Berufsbereich Kreditwirtschaft an einer Kaufmännischen Berufsschule, ist Beauftragter für EDV-Fortbildung beim Amt für berufliche Schulen der Stadt Nürnberg, Dozent in der regionalen Lehrerfortbildung, Autor zahlreicher Beiträge zum Interneteinsatz im Unterricht und Lehrbeauftragter des neuen Studienganges ‚Multimedia-Didaktik‘ an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.


Gliederung

Themenbereich 1
Interneteinsatz in Schule und Unterricht        4

1.1 Kaleidoskop multimedialer Optionen              4
1.2 Medienkompetenz als Teil allgemeiner Handlungskompetenz     15
1.3 Medien als Unterrichtsgegenstand        15
1.4 Mediendidaktische Zielsetzungen        16
1.5 Planung der ersten Unterrichtseinheiten       17
1.6 'Future Guide' als didaktisches Prinzip und medienpädagogische Zielsetzung   20
1.7 Medienpädagogische Reflexionen        22
1.8 Anmerkungen zum Thema Suchmaschinen       29

Themenbereich 2
Technische Rahmenbedingungen        31

2.1 Die Internetanbindung der Schule        31
2.2 Erforderliche Hard- und Software        32
2.3 Empfehlungen zur Gestaltung multimedialer Lernumgebungen    37

Themenbereich 3
Internet und Schulentwicklung        40

3.1 Schulen ans Netz als pädagogische Schulentwicklung      40
3.2 Internetanbindung als kollegiale Entscheidung       41
3.3 Internet und Organisationsentwicklung       41
3.4 Curriculare Vorgaben         42
3.5 Klassenteilung und Koedukation        42

Themenbereich 4
Die eigene Vorbereitung         44

4.1 Schul- und Bildungsserver         44
4.2 Linklisten, Unterrichtsmaterialien und -konzepte      46
4.3 Erwerb der erforderliche Medienkompetenz       47
4.4 Tipps zur Unterrichtsvorbereitung        48
4.5 Die Funktionsweise von Suchmaschinen       50
4.6 Klappern gehört zum Handwerk        53

Themenbereich 5
Interneteinsatz im Politik- und Sozialkundeunterricht     54
5.1 Einführungsstunden          54
5.2 Projektunterricht          55
5.3 Internet-Spickzettel für Internet Explorer und Frontpage     55
5.4 Internet-Spickzettel für Netscape Navigator und Composer     63
5.5 Anleitung für die Durchführung multimedialer Präsentationen     71


Themenbereich 1

Interneteinsatz in Schule und Unterricht

1.1 Kaleidoskop multimedialer Optionen

Alltagsunterricht

Die Einsatzmöglichkeiten des Internet im Unterricht und sind nahezu unbegrenzt. Sie reichen von kurzen Darstellungen von Einzelsachverhalten durch den Lehrer, einen Schüler oder eine Schülergruppe an einem Rechner mit Projektionsmöglichkeit (z.B. Direktorium der Europäischen Zentralbank) über kurze Unterrichtssequenzen (Stimmenverteilung der Länder im Bundesrat) an einer Funktionsinsel mit mehreren Rechnern oder in einem Gruppen- oder EDV-Raum bis hin zu anspruchsvolleren, mehrstündigen Aufgabenstellungen für Schülergruppen an unterschiedlichen Rechnern oder EDV-Räumen in einem Intranet (Internet-Präsentation mit den Ergebnissen einer Schülerbefragung zur Einführung des Euro). Das Internet kann somit durchgängig in den Politikunterricht integriert werden. Selbst in Vertretungsstunden erlaubt das Internet abwechslungsreiche, am Schüleralltag orientierte, eigenverantwortliche und kreative Lernszenarien.

Besonders geeignet ist der Einsatz der Neuer Medien zur Unterstützung handlungs- und projektorientierter Unterrichtsformen. Dies beinhaltet einmal die in der EDV zwangsläufige soziale Vernetzung und Teamarbeit, meint insbesondere aber die hervorragenden Möglichkeiten der Prozessbegleitung durch Dokumentation und Evaluation und die außerordentlichen Breite von Darstellungsformen und -möglichkeiten im Bereich der Präsentation.

Fächerübergreifender Unterricht und Unterrichtsprojekte

Auch hier reichen die Einsatzmöglichkeiten von der kurzen Demonstration der Internetseite einer Sekte (Ethik/Religion, Deutsch, Sozialkunde) über einen Erkundungsauftrag mit Referat zur Rolle der Deutschen Bank im Dritten Reich (Politik, Sozialkunde, Geschichte, Wirtschaftslehre) bis hin zu einer umfassenden des Konfliktes zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern (Politik, Wirtschaftslehre, Ethik/Religion, Englisch, Kommunikation).

  Schaubild 1)

Handlungsorientierte Projektarbeit erfährt durch die Neuen Medien nicht nur zahlreiche Unterstützungen, es eröffnen sich auch viele neue Möglichkeiten der Recherche und Präsentation.

So ist es per Internet viel leichter möglich, rasch an Informationen und grafische Gestaltungsmittel zu kommen. Die digitale Datenform ermöglicht in hervorragender Weise eine Zusammenarbeit einzelner Schüler und die Verzahnung und Verknüpfung von Arbeitsergebnissen.

Die EDV ermöglicht zugleich einen einfachen Input seitens der Lehrkraft im Bereich der Aufgabenstellung und Projektvorbereitung, sie ermöglicht aber auch leichte und anschauliche Hilfestellungen am Lösungsentwurf der Schüler (jederzeit reversible Korrekturen und Lösungsvorschläge).

Insbesondere die problemlose Integration arbeitsteilig erstellter Projektteillösungen führt innerhalb kürzester Zeit zu beeindruckenden Präsentationen, Informationsmaterialien und Schülerunterlagen.

Bei geschickter Projektorganisation (mit Leitungsgruppe und Dokumentationsgruppe!) liegen bei Projektende neben den Gruppenergebnissen zu großen Teilen auch schon Projektdokumentation und Projektbewertung vor. Umfangreiche Nacharbeiten erübrigen sich weitgehend.

Die Präsentationen der Arbeitsgruppen in Form von Internetseiten passen meist auf eine einzige Diskette und sind zu jeder Zeit und an jedem Ort mit Projektionsmöglichkeit verwendbar. Ein Browser-Programm für Internetseiten ist, zumindest ab Windows 98, auf jedem Rechner vorhanden. Die Verwendbarkeit der Internetseiten ist völlig unabhängig von speziellen Produkt-Plattformen.

Besonders einfach sind auch schulübergreifende Interprojekte realisierbar (Email-Korrespondenz mit anderen Schulen, Chat mit Schülern im Ausland, Teilnahme an einem Foto- oder Internet-Preisausschreiben usw.).

Das virtuelle Klassenzimmer

"Lehrer-online" bietet mit "lo-net" seit dem Jahr 2001 eine hervorragende Internetplattform für die Durchführung von Projektunterricht und konstruktivistischen Unterrichtsformen.) In Minutenschnelle kann sich jede Lehrkraft einen Serverzugang und damit eine virtuelle Lernwelt einrichten, die aus einer Privatsphäre für ihn selbst (Mailadresse, Speicherplatz, eigene Homepage), einem Klassenraum (dort können die Schüler abspeichern und die Arbeitsaufträge der Lehrkraft einsehen) und einem Gruppenraum besteht. Im letzteren können sich mehrere Lehrkräfte, die an dem Projekt mitwirken, einen eigenen virtuellen Raum für Entwürfe, Konzepte, Materialien, spätere Arbeitsaufträge und Korrekturanweisungen schaffen.

Darüber hinaus bietet die Lernplattform einen sehr einfach zu bedienenden Editor für Internetseiten, den jeder Schüler nach wenigen Minuten bedienen kann. Auch die Überspielung der neu erstellten Seiten auf den Server ist weitgehend automatisiert und völlig problemlos.

Diese weitgehende Realisation eines virtuellen Klassenzimmers bzw. einer virtuellen Schule erlaubt die Durchführung von langfristigen Internetprojekten, aber auch die vom Lehrer angeleitete und durch Impuls gesteuerte eigenverantwortliche Erarbeitung von Lerninhalten.

Sie ermöglicht aber insbesondere auch die Betreuung und Führung der Schüler außerhalb der Schule, so z.B. während der Ferienzeit oder bei berufsbildenden Schulen während der blockfreien Zeit, wenn die Schüler im Unternehmen sind. Der virtuelle Gruppenraum würde in diesem Kontext auch die Zusammenarbeit von Lehrern und betrieblichen Ausbildern erlauben und damit Lernortkooperative Lernformen ermöglichen.

  Schaubild 2)

Lehrer-online hat damit ein Instrument geschaffen, das der Idealform eines pädagogisch sinnvollen und praktikablen Konzeptes für E-Learning, E-Teaching und computergestütztes kooperatives Lernen schon sehr nahe kommt, zumal es den kompetenten und kreativen Umgang mit dem Computer und verschiedenen Programmen erzwingt (Datentransfer in andere Programme, Schreiben und Verlinkung eigener Internetseiten, Überspielen der Daten auf den Server, Herunterladen von Materialien usw.) und sich nicht nur auf die Abarbeitung linear programmierter Online-Aufgaben beschränkt, wie dies leider noch für die Mehrzahl der Internetangebote gilt, die heute unter den Etiketten "CSCL" (Computer Supported Collaborative Learning), "CBT" (Computer Based Training) oder "WBT" (Web Based Training) firmieren.

Wahlkurse und Neigungsgruppen

EDV und Internet üben nach wie vor auf Jugendliche eine hohe Faszination aus. Schulische Angebote für EDV-Wahlkurse, Internetkurse, Internetprojekte und Online-Börsenspiele, aber auch die mediale Aufbereitung von Schülerergebnissen oder Befragungen in anderen Klassen, finden großen Zuspruch, und dies auch nach der regulären Schulzeit.

Nach allen bisherigen Erfahrungen muss man als Lehrkraft keineswegs ein EDV-Experte sein, um den Schülerinnen und Schülern solche Angebote zu machen. Nach anfänglicher gemeinsamer Erarbeitung grundlegender Internetkompetenzen) und mit Einbeziehung leistungsbereiter und kenntnisreicher Schüler in die Erstellung der angestrebten Projektergebnisse kann sich der Lehrer nach kurzer Einführungsphase rasch zurücknehmen und verstärkt Hilfe und Beratung für Schüler leisten, die mit dem Internet noch nicht so vertraut sind.

Erst wenn sich Schüler die Vermittlung weitergehender Internetkenntnisse wie HTML-Programmierung, Frames oder die Einbindung von Musiksequenzen und Laufschriften in Internetseiten wünschen, sind auch für die Lehrkraft vertiefte Kenntnisse erforderlich.

Schaubild 3)

Homepage der Schule

Warum sollte man nicht Schülerneigungsgruppen die schuleigene Homepage oder zumindest teile davon erstellen lassen? Auch dies ist ein erfolgversprechender Ansatz, der den Schüler viel Spaß macht und zu interessanten und witzigen Ergebnissen führt, auch wenn auf vielen Schülerseiten die bildliche Darstellung dominiert. An manchen Schulen wird die Homepage sogar ausschließlich Schülerredaktionen betreut.

Man kann aber auch die Internetpräsentation der Schule um die Vorstellung besonders gelungener Schülerarbeiten bereichern. Projektergebnisse können abfotografiert, gefilmt oder eingescannt werden, Schülerrecherchen können aus Videos oder Tonsequenzen bestehen, all dies kann man dem Internetsurfer auf der Homepage der Schule als besonderen Leckerbissen anbieten.

Warum soll eine Schulhomepage nicht auch einmal Aufgaben für Eltern und Ausbilder, Impressionen des Stadtviertels oder Erinnerungen an die lokale Geschichte enthalten?

Nicht unterschätzt werden sollte aber die zivilrechtliche Haftung einer Schule als Content-Provider. Auch im Internet sind grundsätzlich alle geistigen Werke geschützt und dürfen nicht ohne Einholung des Rechteinhabers und schon gar nicht ohne Kennzeichnung der Urheberrechte verwendet werden. Im Zweifelsfall ist beim Rechteinhaber stets anzufragen, ob er mit der Verwendung seiner Seiten und seiner Grafiken einverstanden ist.

Insbesondere der Aufruf verlinkter Seiten in einem Frame gilt als rechtlich problematisch, wenn nicht erkennbar ist, dass es sich um fremde Seiten handelt.

Bei umfangreichen Web-Auftritten kann dies unter Umständen sogar ein systematisches Rechte-Management erfordern.

Unproblematischer ist die Haftung als Host-Provider, also für die Verlinkung und die Inhalte dieser Links, zumindest bei der Kommentierung von Links. Wenn man z.B. zur Veranschaulichung auf eine problematische Seite (z.B. rechte Szene, Aufständische im Kosovo etc.) verweist, haftet man dann nicht für diese Seite, wenn man ausdrücklich den Inhalt dieser Seite genau würdigt oder sogar davor warnt. Dann macht sich die Schule den Inhalt dieser Seite rechtlich nicht "zu eigen" und haftet auch nicht.

Dagegen sind die allgemeinen Haftungsausschlusserklärungen (sog. "Disclaimer"), die man auf vielen Homepages in Deutschland findet, rechtlich wirkungslos.

Schaubild 4)

Schülerzeitung

Oftmals wird auch die traditionelle Schülerzeitung durch ein Online-Angebot ersetzt. Wenn Schüler bereit sind, hieran mitzuarbeiten, ist dies durch die klare Motivationslage und die umfassenden medialen Anforderungen ein hervorragendes Mittel, EDV- und Internetkompetenz zu erwerben. Die Bereitschaft zu journalistischer Arbeit ist aber auch bei einer Online-Zeitschrift wichtiger als etwaige Internetkenntnisse.

Die Schüler der eigenen Schule können sich aber auch an überregionalen oder europäischen Internet-Zeitungen beteiligen. So laden http://www.politik-digital.de/netzpolitik/schule/content.shtml und die Schüler des Gymnasiums Kreuzgasse in Köln alle Schüler Europas zum Mitmachen ein.

Freies Surfen und Tutoring

Viele Schulen gehen dazu über, ihre EDV-Räume auch in den Pausen oder nach der regulären Schulzeit geöffnet zu halten, wenn sich Kolleginnen oder Kollegen bereit finden, für die Aufsicht und gegebenenfalls als Tutor zur Verfügung zu stehen.

Erste Schulen erlauben ihren Schülern auch einen unbeaufsichtigten Gang ins Netz und stellen Rechner in Bibliotheken, Fluren, Pausenräumen oder ungenutzten Ecken im Schulhaus auf. Dies geschieht teilweise ohne jegliche Zugangsbeschränkung, teilweise aber auch nur mit vorheriger Akkreditierung, persönlichem Zugangscode oder auch gegen zeitlich gestaffeltes Entgelt. Vereinzelt erhalten die Schülerinnen und Schüler sogar einen eigenen Mailaccount.

Derartige Lösungen können als Service der Schule, als Initiative einzelner Kollegen, aber auch als Selbsthilfeeinrichtungen der Schüler angelegt sein. So beinhaltet beispielsweise ein Projekt der Gesamtschule Nettetal die Gründung eines Internet-Cafés im Schulhaus als eigenes Unternehmen, das die Schüler über Spendensammlungen finanzieren, selbst errichten und durch freie Preisgestaltung gewinnorientiert betreiben müssen.)

LAN-Parties und Computernächte

Erste Vorreiterschulen gehen bereits dazu über, als schulischen Event die EDV-Räume für eine ganze Nacht zu öffnen und das Einloggen mitgebrachter Rechner ins schulische Netz zu gestatten. Um einen Einbezug der Mädchen zu erreichen, ist das Bertolt-Brecht-Gymnasium in Dortmund auf die pfiffige Idee verfallen, dass die Schülerinnen und Schüler nur in Paaren kommen dürfen.

T-Shirts, Mouse-Pads und Schreibtischunterlagen

Grafiken in digitaler Form kann man gegen geringes Entgelt auch auf Kleidungsstücke oder Gebrauchsstände aufbringen lassen. So wäre es denkbar, ein T-Shirt mit der Sitzverteilung im Deutschen Bundestag, ein Mouse-Pad mit den Staaten der Europäischen Unon oder eine Schreibtischunterlage mit dem Weg der Gesetzgebung anfertigen zu lassen.

Handy- und SMS-Stunden

Nun kann man über Handys in Schülerhand natürlich geteilter Meinung sein. Tatsache aber ist, dass sie nicht mehr wegzudenken sind, vielmehr beständig zunehmen. Wenn wir sie nicht völlig ignorieren können, sollten wir sie auch nutzen. Warum also nicht einmal auch die Handys im Unterricht einsetzen? Dies wäre z.B. denkbar bei schnellen Recherchen mit mehreren Schüler gleichzeitig (Auskunftserteilung über die Maul- und Klauenseuche bei staatlichen Stellen, Erkundung der Öffnungszeiten städtischer Ämter für einen Erkundungsgang usw.) oder bei der gemeinsamen Lösung einer schwierigen Aufgabe, bei der nicht gesprochen werden darf, SMS aber erlaubt ist?

Internet-Broker

Ein höchst interessanter Ansatz besteht darin, Schüler Schülertutoren (sog. "Internet-Broker") zur Seite zu stellen. Sie beraten, helfen beim Download und entzippen, drucken Seiten aus, haben einen Stromschlüssel, weisen auf Neuigkeiten und interessante Links hin, betreuen die Bookmarks und können viele weitere Tätigkeiten eigenverantwortlich ausführen. Selbstverständlich müssen Internet-Broker umfassend eingearbeitet und von einer Lehrkraft unterstützt und betreut werden. Langfristig, insbesondere aber, wenn nur ein Rechner im Klassenzimmer steht, ist eine Rotation der Broker-Position anzustreben, um auch unerfahrene Schüler ans Internet heranzuführen.

Internet-Cafés

Erste Schulen richten bereits eigene Internetcafés ein. Auch dies ist ein erfolgversprechender Weg, einkommensschwächeren Schüler einen individuellen Zugang in die Welt des Internet zu ermöglichen. Sinnvoll ist hierbei eine Verknüpfung mit Print-Medien ("Internet- und Lesecafé"), so dass die Schüler gleichzeitig mit Internet, Zeitungen und Büchern arbeiten können.

Pausenradio

Schüler gestalten live eine Radiosendung, die während der Pause in den Schulhof übertragen wird. Wenn sich eine kontinuierlich arbeitende Radiogruppe entwickelt, trägt dies in hohem Maße zu einer Identifikation mit der eigenen Schule und zur Lebendigkeit des Schullebens bei.)

Produktion einer CD

Viele Ergebnisse von Schülerarbeiten sind relativ einfach zu digitalisieren. Viele Projektergebnisse sind zu schön und mit zu viel Aufwand erstellt, als dass man sie einfach wieder vernichten möchte. Was liegt näher, als die Schülerarbeiten zu fotografieren, abzufilmen oder einzuscannen. Nimmt man all diese Werke zusammen, kann sich daraus ein Abbild der Schülerlaufbahn ergeben, zumindest die Stationen während eines Jahres in einem Schulfach. Als CD gebrannt, wäre dies Arbeitsmittel und Andenken zugleich.

Unter Umständen könnte sich aus derartigen Einzelprojekten sogar eine CD über die Schule selbst entwickeln, die man dann Schulabgängern übergeben oder für die Schülerwerbung in vorgelagerten Schulstufen verwenden könnte.

Der gläserne Aufsatz

Seit vielen Schülergenerationen hinweg ist es verpönt und verhasst, wenn der Lehrer einen guten oder schlechten Aufsatz vor der ganzen Klasse vorliest, um positive Beispiele hervorzuheben oder Verbesserungsvorschläge zu machen. Solche Problem haben wir im Netzzeitalter nun nicht mehr! Die Schüler dürfen jetzt ihre Aufsätze ins Intranet stellen. Damit kann sie jeder lesen und wir können gemeinsam darüber sprechen. Die Lehrerzentrierung ist aufgehoben. Lehrer und Lehrerin sind einem weiteren Negativimage entkommen.

Chatprojekte

Viele Schulen haben bereits Versuche mit Chatprojekten gemacht, großteils mit Schulen in Übersee und in englischer Sprache. Chatten kann sicherlich in kleinerem Rahmen genauso spannend sein. So z.B. ein innerschulischer Chat, wobei anfangs und bis zum späteren Outing niemand weiß, mit wem er sich unterhalten hat, oder ein innerstädtischer Chat mit Schüler einer Klasse an einer anderen Schule, die man dann nach einem Monat aufsucht.

Mailprojekte

Email ermöglicht nicht nur eine Daten- und Informationsaustausch über die Schule hinaus für z.B. den Austausch von Schulaufgaben und Arbeitsblättern unter Lehrer oder von Hausaufgaben unter Schüler oder für eine virtuelle Hausaufgaben- oder Ferienbetreuung für erkrankte Schüler. Email ermöglicht auch den Kontakt mit Eltern und Betrieben, aber auch mit ehemaligen Schülern ("Ehemaligen-Maillingliste").

Videokonferenzen

Hierzu laufen erste Versuche an Fernhochschulen und Universitäten. Generell ist der technische Aufwand hierfür sehr hoch. Videokonferenzen sind mittelfristig nur denkbar als ständige Einrichtung zwischen zwei festen Orten (Partnerschule, Außenstelle etc.). Das Grundanliegen von "CMC" (Computer Mediated Conferencing), die verbesserte Kommunikation zwischen den "Online Students", ist durch Mail, Chat und persönliche Treffen in der Regel weitaus einfacher und kostengünstiger zu erreichen.

Schulprojekte und Öffentlichkeitsarbeit

Wenn sich an einer Schule unter den Schüler schließlich eine vertiefte Medienkompetenz entwickelt hat, ist es durchaus möglich, internetgestützte Schülerpräsentationen der Elternschaft oder einer breiteren Öffentlichkeit (z.B. Elternabend, Tag der Offenen Tür, Aktionen im Rahmen eines Konzepts der Nachbarschaftsschule, Berufsbazar, Mitwirkung im Rahmen regionaler Aktions- oder Innovationstage) vorzustellen.

Denkbar wäre auch die Erstellung von Tagesberichten am Tag der offenen Türe durch Schüler mittels Tonband, digitalem Foto oder Videokamera. Berichte und Bilder können dann unter der Homepage abgelegt werden.

Erste Schulen übertragen an Berufsbasaren, Schulfesten oder Sportfesten per Webcam live in Internet. Die Zugriffszahlen sind in der Regel sehr hoch.

Internetcafé für Lehrer und Eltern

Öffentlichkeitsarbeit und Lehrerfortbildung verknüpfen in besonderem Maße Projekte, die die Schule nach außen hin öffnen (Lernortkooperation von Schule, Betrieb und Elternhaus, z.B. Schüler unterrichten ihre Lehrer, Ausbilder und Eltern oder Lehrer und Eltern lernen gemeinsam). Da hierbei das Ambiente in hohem Maße Lernatmosphäre und Kommunikation der Beteiligten bestimmt, liegt es nahe, die vorhandenen schulischen Ressourcen, wie z.B. ein vorhandenes Internetcafé, hierfür zu nutzen.) Schüler, Lehrer, Eltern und Schulklima werden von dieser gemeinsamen Lernanstrengung profitieren.

1.2 Medienkompetenz als Teil allgemeiner Handlungskompetenz

Bildung lässt sich aus Sicht der Jugendlichen unserer Zeit nur als Vorbereitung des Menschen auf die Bewältigung von sozialen und ökonomischen Lebenssituationen definieren. Lernen zielt damit zwangsläufig auf den Erwerb und die Erweiterung von Handlungskompetenzen.)

Die Fähigkeit, Medien wie das Internet nutzen zu können, stellt heute eine zentrale gesellschaftliche Qualifikation dar, die nicht nur über Berufswahl- und Karrieremöglichkeiten und damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum, sondern in wenigen Jahren auch über die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und an der politischen Willensbildung entscheiden wird.

Medienkompetenzen unterschiedlichster Ausprägung werden also zukünftig unverzichtbar sein. Mediale Entwicklungen im Kontext gewinnorientierter Unternehmensentscheidungen werden maßgeblich unser Leben bestimmen. Gerade darum darf sich Medienpädagogik nicht auf einen "Werkzeugkasten" unterschiedlicher Techniken und Instrumentarien oder Hard- und Softwarekenntnisse reduzieren lassen. Jeder Medieneinsatz im Unterricht muss sich vielmehr einer didaktischen Zielsetzung unterordnen (z.B. Entschlüsselung ökonomischer Prozesse anhand der Ursachen und Auswirkungen der Unternehmenskonzentration oder von Klimaveränderungen) und mit anderen Methoden handlungsorientierten Unterrichts verknüpft und verschränkt werden (Projektmethode, Expertenmethode, Expertenbefragung, Wandzeitung, Planspiel, Simulation usw.).

1.3 Medien als Unterrichtsgegenstand

Die heutigen Massenmedien beeinflussen gesellschaftliche und politische Entwicklungen stärker, schneller und unmittelbarer als je zuvor. Das Handy wurde binnen weniger Jahre neben Designerklamotten zum Statussymbol vieler Jugendlicher. Einzelne Bürger/innen erfahren durch mediale Events über Nacht landes- und weltweite Popularität. Äußerungen einzelner Internet-User in Börsen-Newsgroups lassen Aktienkurse renommierter Unternehmen steigen und fallen. Die Handelsformen im Internet werden in Kürze über den Zugang der Weltbevölkerung zu Musik entscheiden. Angebot und Nachfrage auf weltweiten Märkten und damit kommerzielle Interessen bestimmen, ob die Bevölkerung eines Landes ihre Sportler noch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oder "Free TV" sehen kann oder ob dies nur nach Vertragsschluss mit einem privaten Medienkonzern möglich ist.

Daseinsprägende Medien wie das Internet können auf diesem ökonomischen und gesellschaftlichen Hintergrund nicht auf einen Kompetenz-Baustein reduziert werden, sie müssen vielmehr permanent selbst als Unterrichtsinhalt thematisiert und hinterfragt werden, auch wenn der eine oder andere Lehrplan dies heute noch nicht von uns fordert.

1.4 Mediendidaktische Zielsetzungen

Wie zumindest wir Lehrerinnen und Lehrer wissen, wird die Vorstellung in der Öffentlichkeit, dass wir alleine durch einen Internetanschluss andere Schüler, andere Lehrerinnen und Lehrer oder gar eine andere Schule bekommen werden, der schulischen Realität leider nicht gerecht. Salopp ausgedrückt: Nur weil einige Schülerinnen und Schüler irgendwelche Internetseiten anklicken können, wird sich an unserem pädagogischen Alltag nichts oder nur sehr wenig ändern.

Überdies zeigen alle bisherigen pädagogischen Erfahrungen, dass die Schüler ein unstrukturiertes Herumsurfen im Internet schon nach kürzester Zeit langweilt.

Ein didaktisch reflektierter Interneteinsatz im Unterricht muss sich daher an vier Zielen orientieren:

1.5 Planung der ersten Unterrichtseinheiten

Die konkrete pädagogische Umsetzung des Internet im Unterricht kann sich in drei Schritten vollziehen:

Stufe I

Auch wenn die Schüler bereits Erfahrungen mit dem Internet haben, sind sie in der Regel nicht in der Lage, kompetent und kreativ mit dem Medium zu arbeiten. Sie müssen mit ihnen daher die grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten erst einüben.

Wichtig dabei sind insbesondere die Beherrschung der Browser-Funktionen (z.B. Einstellungen verändern, Seitenansicht, History-Funktion und Festlegen der Startseite), die Benützung der Lesezeichen (z.B. Lesezeichen bearbeiten, eigene Verzeichnisse definieren sowie Anlegen und Benützung eigener Lesezeichen-Dateien), das Anlegen eigener kommentierter Linklisten in einer Textverarbeitung (z.B. in Word), der Download von Grafiken und ganzen Internetseiten, das Kopieren von Textauszügen aus Internetseiten in die Textverarbeitung und das Einbinden von Internetgrafiken in die Textverarbeitung mit anschließender Grafikformatierung.

Beginnen Sie aber nicht mit Suchmaschinen) und auch nicht mit zu großen Homepages und Themengebieten, denn auch in der virtuellen Welt möchte der Mensch die Übersicht behalten und sich schnell heimisch fühlen. Starten Sie mit den Seiten des Bundespräsidenten oder des Bundeskanzlers, Sie könnten auch mit einem Teilbereich des Bundesrates beginnen – die Seiten der Bundesregierung sind hingegen für den Einstieg ins Internet bereits zu umfassend. Allein ein Thema wie der Gang der Gesetzgebung umfasst mehr als 30 verschiedene Seiten auf unterschiedlichsten Ebenen der Homepagehierarchie.

Am Ende der Stufe I sollten die Schüler in der Lage sein, mit Hilfe von Texten, Bildern und Grafiken aus dem Internet eigene Arbeitsblätter, Folien und Informationsbroschüren für ihre Mitschüler und schulexterne Zwecke anzufertigen.

Für die Stufe I ist ein Zeitbudget von zwei bis drei Doppelstunden anzusetzen.

Die Arbeiten der Schüler können in vielfältiger Weise präsentiert werden (Ausdruck und Aushang, Vernissage mit Rundumbegehung, Vorführung und Begründung am Lehrerarbeitsplatz mit Video-Beamer, Kopie als Arbeits- oder Informationsblatt).

Stufe II

Wenn die Schüler diese grundlegenden Internetkenntnisse besitzen, kann man ihnen zeigen, wie man mit Hilfe von Editoren wie dem Netscape Composer schnell und einfach eigene Internetseiten erstellt und überarbeitet. Internetseiten sind ein plattformunabhängiges Medium und auf jedem Rechner benutzbar sind, der über einen Browser verfügt. Ein Internetanschluss des Rechners ist hierfür nicht erforderlich. Für den Datentransfer genügt in der Regel eine Diskette.

Das Anfertigen eigener Internetseiten stützt sich auf im Netz vorfindbare Text- und Bildelemente und umfasst deren inhaltliche und grafische Gestaltung, die netzadäquate Definition der Seiteneigenschaften, die Verwendung von Tabellen und die Verlinkung der eigenen Seiten untereinander und mit externen Internetadressen.

Möglichst schnell sollten mehrseitige Präsentationen mit einheitlichem Layout erarbeitet werden, die aus einer Start- bzw. Gliederungsseite und mehreren Unterseiten bestehen (Mehrseiten-Pyramiden-Architektur). Hierzu erarbeitet man am Besten zunächst eine Musterseite mit Logo, Hintergrundfarbe, Titeldefinion, gewünschten Links und Navigationshilfen. Mit deren Hilfe kann man dann relativ schnell alle übrigen Seiten erstellen kann und durch eine Start- bzw. Gliederungsseite ergänzen.

Die Gliederungsseite strukturiert den anschließenden Vortrag am Lehrerrechner, der jeweils in Partnerarbeit erfolgen sollte. Man könnte die Arbeiten der Schüler auch ins schulische Intranet oder gar ins Internet einstellen, doch dies dürfte erst bei späteren Internetprojekten ergebnisadäquat sein.

Der Zeitbedarf für Stufe II ist mit zwei Doppelstunden zu veranschlagen. Danach können Jugendliche in der Regel einfache Internetseiten erstellen, verlinken und präsentieren.

Bis hierher genügt für die Arbeitsaufgaben im Normalfall jeweils eine einzige Internetadresse. Eine Verwendung von Suchmaschinen ist erst ab Stufe III zu empfehlen.

Für lernschwächere Schüler empfehlen sich einfachere, weitgehend automatisierte Editoren für Internetseiten, wie sie von Lehrer-online angeboten werden.)

Stufe III

Wenn die Schüler selbständig Internetpräsentationen erstellen können, kann man sie mit umfangreicheren Arbeitsaufgaben und Projekten konfrontieren, die auch Wertungen und Entscheidungen erfordern. Auf dieser Stufe ist dann auch der Einsatz von Suchmaschinen sinnvoll, der allerdings zu Beginn von der Lehrkraft angeleitet und reflektiert werden sollte.

Ab Stufe III arbeiten die Schüler eigenverantwortlich. Die Zeitdauer richtet sich nach den Projekterfordernissen und liegt im Ermessen der Lehrkraft. Gemeinsame, lehrerzentrierte Unterrichtsphasen sind nur noch bei artikulierten Lernwünschen notwendig (z.B. gemeinsames Anlegen einer privaten Mail-Adresse bei gmx oder die Überarbeitung einer heruntergeladenen Internetseite mit einer komplizierten Tabelle oder die Einbindung einer als kurs.chart definierten gif-Datei in die eigene Internetseite).

1.6 'Future Guide' als didaktisches Prinzip und medienpädagogische Zielsetzung

Ein Unterrichtskonzept, das dem Ziel einer medienpädagogisch und -didaktisch reflektierten Ideallösung schon sehr nahe kommt, wurde an einer kaufmännischen Berufsschule in Nürnberg entwickelt und erprobt. Das Kernkonzept von 'Future Guide' lässt sich auf einen einzigen Satz reduzieren: Jugendliche erarbeiten im Rahmen eines Projektes multimediale Präsentationen aus dem Internet und unterstützen andere Klassen per Präsentation und kollegialer Beratung in lebens- und berufskundlichen Entscheidungssituationen.)

Das Internet wird dabei zur Informationsbeschaffung und zum Erstellung von Präsentationen, Info-Materialien sowie Intranet- und Internetauftritten genutzt. Email und Internet werden auch zur Kommunikation innerhalb der Arbeitsgruppen und zwischen den Arbeitsgruppen verwendet. Zusätzlich sollten weitere Medien Verwendung finden.)

Alle Medien sind jedoch letztendlich nur Hilfsmittel der Definition des Entscheidungsfeldes, der Entscheidungsfindung, der Ergebnispräsentation und Anschlussberatung.

Schaubild 5)

Das Konzept mediengestützter kollegialer Beratung (‘Future Guide’) knüpft zudem an neuere Untersuchungen an, die darauf hindeuten, dass

Jugendliche müssen sich also zunehmend komplexen, sich rasch verändernden Lebens- und Berufswelten stellen und risikobehaftete Lebensentscheidungen treffen. Sie sind durchaus dazu bereit. Sie möchten auch Hilfe und Orientierung, aber keinesfalls von tradierten gesellschaftlichen Institutionen.

Das Konzept 'Future Guide' setzt an diesem Grundgedanken an: Hilfen in jugendspezifischen Entscheidungssituationen, Deutungen einer komplexen Lebensrealität, Hilfestellungen und Information mit Fun-Charakter und durch andere Jugendliche, sich selbst "outen und in der Öffentlichkeit "verkaufen" müssen.

'Future Guide' kehrt diesen Gedanken aber auch um: der Jugendliche als Fachmann, Auszubildende als Experten, Wertschätzung und Anerkennung für eigene Kenntnisse und erworbenes Berufswissen, Bestätigung durch erfolgreiche Selbstdarstellung und Ergebnispräsentation.
 

1.7 Medienpädagogische Reflexionen

Eigenverantwortliches Lernen im sozialen Kontext

Natürlich kann es nicht Sinn der Neuen Medien sein, dass jeder Schüler nur noch vor seinem Gerät sitzt und individuell Wissen akkumuliert. Wissen und Fähigkeiten erhalten nur im sozialen Kontext ihren Wert auch für das Individuum selbst. Es ist also nicht nur medienpädagogisch sinnvoll, dass die Schüler ihre Arbeitsergebnisse in die Gruppe oder Klasse einbringen und dass sich der Wert ihrer Arbeit auch nach dem Transfererfolg im sozialen Umfeld bemisst. Dies stellt vielmehr eine unmittelbare Vorbereitung auf spätere Alltags- und Berufserfahrungen dar.

Zudem bietet gerade der Erwerb von Medienkompetenz die besten Voraussetzungen für einen gemeinschaftlichen Wissenserwerb und das Einbringen außerschulisch erworbener Fähigkeiten. Entscheidend für gegenseitige Hilfestellungen zwischen den Schüler ist nicht der permanente Wechsel der Sozialform des Unterrichts (Allein-, Partner-, Gruppenarbeit), sondern das Vorhandenseins eines offenen Lernklimas, das es dem oder der Einzelnen erlaubt, jederzeit die Hilfe des Banknachbarn oder der -nachbarin in Anspruch zu nehmen. Diese Lernprozesse unter Schüler und ohne Hilfestellung der Lehrkraft sind EDV-typisch und ebenso häufig in der Erwachsenen- und Berufswelt anzutreffen.)

Präsentation als Kommunikations- und Sozialkompetenz

Wenn das Endziel der Mediennutzung nicht der individuelle Wissenserwerb, sondern die Weitergabe der Informationen an Andere ist (Menschen, Mitschüler, Kunden usw.), sind zahlreiche weitere Qualifikationen erforderlich, die vielen Menschen sehr schwer fallen:

Dies beinhaltet zahlreiche Anknüpfungspunkte für fächerübergreifende Unterrichtsprojekte und -vorhaben mit den Fächern Deutsch, Berufsbezogene Kommunikation, Wirtschafts- und Arbeitslehre, Technik und Religion/Ethik.

Mediengestützte Projektarbeit als allgemeine Handlungskompetenz

Informationsgewinnung und -aufbereitung mittels CD, Internet, Telefon, Downloads, SMS, oder das Einscannen von Zeitungsartikeln benötigen mehrdimensional angelegte EDV-Qualifikationen und kritische, urteilende und gestalterischere Fähigkeiten sowie die Motivation, diese Fertigkeit auch zu erwerben und einzusetzen. Fast zwangsläufig führt mediale Informationsaufbereitung zur Zusammenarbeit mit anderen und damit zu Teamfähigkeit und Sozialkompetenz, da z.B. nicht alle Schüler den Scanner gleich gut bedienen können.

Diese schon per se zwangsläufig nötige Handlungskompetenz auf Seiten der Schüler erhöht sich um so mehr, je offener die Aufgabenstellungen und die Projektziele werden. In dem Maße, in dem die Schüler selbst die Unterrichtsziele definieren bzw. mitdefinieren, steigen die erforderlichen sozialen und kommunikativen Qualifikationen.

Projekte erfordern Teamarbeit, die Zusammenarbeit in der Gruppe, gemeinsame Zielfindungen, den Umgang mit Kritik sowie die Fähigkeiten zur Meinungsäußerung und zur Diskussion. Dies sind hohe Anforderungen für jeden Menschen, ob jung oder alt. Projektarbeit fördert aber auch ganzheitliches, vernetztes und systemisches Denken.

Der Schüler als Fachmann

Insbesondere an berufsbildenden Schulen, aber auch in anderen Schultypen der Sekundarstufe II (z.B. Leistungskurse Wirtschaft oder Informatik) besitzen die Schüler Kenntnisse, die anderen Jugendlichen bei ihrer Lebensbewältigung (z.B. soziale Absicherung im Alter, Einrichten eines Computers, Informationsgewinnung im Internet) helfen können. Es gibt sogar Berufsschulprojekte, bei denen Schüler ihren Ausbilder/innen und Lehrer Grundkenntnisse des Internet beibringen und das erworbene Wissen am Ende mittels Lernzielkontrollen testen.)

Aber auch Schüler einer Hauptschulklasse sind sehr wohl in der Lage, anderen Schüler ihrer Schule Informationen über andere Länder und Fernreisen zu geben, über Erfahrungen und Erlebnisse bei Berufsorientierungsveranstaltungen oder in Betriebspraktika zu berichten oder anderen Menschen Strategien für Computerspiele vermitteln.

Die aktuelle Jugendwelt als Beratungsansatz

Konzept von ‘Future Guide’ ist es, dass Schüler einer Klasse anderen Schüler oder Klassen jugendadäquate Problemstellungen deuten, Informationen und Hilfen geben. Dies kann durch Präsentationen vor der Klasse, Sprechstunden, mediengestützte Vorträge vor Schülergruppen oder in anderer Form erfolgen.

Jugendadäquate Problemstellungen sind auch heute noch Fragen zu Familie und Partnerschaft und zur beruflichen und finanziellen Zukunft.

Politisch - Apolitisch - Unpolitisch

Alle Aufgabenstellungen, die explizit als politisch oder sozialkundlich ausgewiesen sind und auf staatliche Institutionen, Politiker, Verbände und Gewerkschaften abzielen, stoßen bei den Schüler derzeit auf Ablehnung und Desinteresse, auch wenn die Aufgaben- und Fragestellungen durchaus kritisch oder originell sind. Das trifft auch für alle anderen Themen zu, die in der aktuellen Jugendkultur als ‘out’ und damit langweilig und uninteressant gelten.

Es gibt zwar durchaus noch viele Jugendliche, die sich für konkrete Vorhaben und Projekte engagieren (Umwelttag, Jugendzentrum, Aktionen gegen Walfang, Naturschutzaktionen in der näheren Umgebung, Aktionen gegen Rechtsradikalismus, Hilfen für alte Menschen in der Nachbarschaft), dies ist aber stets punktuell, situationsbedingt und event-orientiert. Nach den Ergebnissen der o.g. Shell-Studie sind dies jedoch keine prinzipiellen und langfristigen Dispositionen und Haltungen, sie sind vielmehr situations- und erlebnisbestimmt: In einer Lebensphase setze ich mich für mehr Bafög und weniger Autolärm ein, nach dem Einstieg in den Job kann sich meine Interessenslage übergangslos zu gegensätzlichen Positionen verschieben. Dies wird auch nicht als Bruch gesehen oder empfunden.)

Meine bayerischen Schüler (Auszubildende aus der Kreditwirtschaft) äußern z.B. vielfach zur Begründung ihrer Wahlentscheidung bei den Bundestagswahlen für die CSU: "Ich bin jetzt bei einer Bank - dort ist man konservativ!"

Das apolitische Selbstbild der Jugendlichen geht nach Beobachtungen mancher Kollegen soweit, dass selbst die Schüler, die sich in Projekten engagieren, die ihrem Inhalt nach unzweifelhaft politisch sind, sich mit Nachdruck gegen die Unterstellung wehren würden, dass sie etwas mit "Politik zu tun hätten".

Eine neuere Studie der IG Metall schätzt die politische Bildung der jugendlichen Arbeitnehmer in unserem Lande als "geradezu katastrophal" ein. In der Studie ist sogar von "politischer Verwahrlosung" die Rede: Die jungen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen haben ein sehr enges Politikverständnis. Sie begreifen nur das als Politik, was von Politikern gemacht wird. Deren Arbeit wird wiederum überwiegend schlecht bewertet. Politiker werden nach dem Motto "Die sind doch alle korrupt!" über einen Kamm geschoren.)

Laut Studie sind zwar 11 % der Befragten in Gewerkschaften und 50 % in Vereinen aktiv, allerdings haben die jungen Leute dafür keine idealistischen Motive mehr, sondern pragmatische Gründe: "Was springt für mich dabei heraus?" Dies fragen heute nicht nur junge Vereins-, sondern auch junge Gewerkschaftsmitglieder.)

Politik gilt als verstaubt, "uncool", eigennützig und korrupt. Wenn dem aber so ist, dann laufen Unterrichtsprojekte über den Ältestenrat im Deutschen Bundestag oder die Nachwuchsprobleme der Grünen ins Leere. Sie müssen adressaten-, interessens- und lifestiladäquat sein und sich zudem an gängigen Trends orientieren: Rechtsradikalismus, Ozonschicht, Regenwald, Big Brother, Soap Operas, Ernährung, neuerdings auch wieder Partnerschaft, Ehe und Familie sowie Geldanlage und finanzielle Absicherung im Alter.

Gemessen an den von meinen Schüler selbst gewählten Projektthemen für den EDV-Unterricht sind manche Schülerinteressen andererseits politischer, als die Schüler dies selbst empfinden:

Auch diese Themen zwingen bei vernetzter Betrachtung zu kontroversen Diskussionen und Entscheidungen und zu einer Reflexion der Partizipation des eigenen Ich an einer immer komplexeren Lebenswelt.

Der Weg zu gesellschaftskritischen Problemstellungen führt also auch bei einer politik- und institutionenmüden Jugend, die "Coolness" über alles stellt, nicht nur über Lifestyle-Fragen wie Handy, Kleidung, Models, Talk Shows und Karrieresehnsüchte.
 

Reflexion, Wertung und Entscheidung

Medienkompetenzen wie die Benützung von Suchmaschinen oder das Scheiben von Internetseiten sind zunächst prinzipiell wertfreie und beliebig einsetzbare und instrumentierbare Fertigkeiten. Erst Lebensdeutung und Lebensorientierung als didaktische Zielsetzungen zwingen die Schüler zu einer Wertung der im Netz gefundenen Informationen und zu begründeten Entscheidungen, die man seinen Mitschüler vortragen und empfehlen kann.
 

Das Konzept des simulierten Ernstfalles

Unsere Schüler wollen ernst genommen werden und das Erlernte anwenden. Viele Auszubildende stehen bereits täglich im Betrieb Kunden gegenüber. Manche Schüler haben Nebenjobs, helfen im elterlichen Betrieb mit oder sind gar selbst unternehmerisch tätig (Verkauf von selbst zusammen gebauten Rechnern an Freunde und Schulkameraden o.ä.). Das Konzept von ‘Future Guide’ erlaubt es, individuelle, familiäre und betriebliche Realsituationen spielerisch und ernsthaft zugleich zu simulieren. Die Situation ist lebens- und altersnah, aber geschützt und korrigierbar.
 

Mediengestützte kollegiale Beratung als Befähigung für das Leben

Wenn sich Lernen als Handlungsbefähigung für spätere Lebenssituationen versteht, dann umfasst dies im Privatleben zumindest Familien- und Lebensplanung, den Schutz der Umwelt, die Teilhabe an politischer Willensbildung, den vernünftigen Umgang mit dem eigenen Körper, den Einsatz für den Frieden und gegen die Diskriminierung von Ausländer/innen und gesellschaftlichen Randgruppen sowie eine befriedigende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die über Surfen und Chatten weit hinausreicht.

In der Berufs- und Arbeitswelt kommen weitere Handlungserfordernisse hinzu: die Fähigkeit zu eigenverantwortlichem und selbstständigem Arbeiten, zu Teamarbeit, lebenslangem Lernen und dem flexiblen Umgang mit neuen und komplexen Herausforderungen, der Akzeptanz markwirtschaftlicher Mechanismen sowie der Konstruktion und Verfolgung eigener Berufsbiographien. Unter Umständen müssen wir unsere Schüler auch auf eine spätere Arbeitslosigkeit und die hierfür erforderlichen Kompetenzen vorbereiten (Informationsgewinnung, adressatenadäquate Selbstdarstellung, aktive Stellensuche, örtliche Flexibilität, Fortbildungsbereitschaft und psychische Stabilität).

Derart anspruchsvolle, komplexe, ernsthafte und lebensnahe Themen aber definieren Lernfelder, die multiple Qualifikationen der Schüler und umfassendes Detailwissen erzwingen, die einen breit angelegten und präzisen Wissenserwerb über Broschüren, Fachliteratur, Internet und Schulbücher voraussetzen und die für die Wissensaufbereitung und Vorbereitung der Präsentationen ein breites Know How bezüglich Neuer Medien (Tabellen, Schaubilder, Grafiken und Texte in Form von Word-, Excel-, PowerPoint- und Internetdarstellungen und -präsentationen) und deren Anwendung in Vorträgen und Beratungssituationen.

1.8 Anmerkungen zum Thema Suchmaschinen

Viele Kolleginnen und Kollegen beginnen ihre ersten Internetversuche mit Suchmaschinen.

Davon möchte ich aus zwei Gründen dringend abraten:

In vielen Fällen umfasst heute eine einzige Internetadresse schon so viele Seiten auf so vielen Ebenen, dass sich der Anfänger schon auf der ersten Homepage hoffnungslos verirrt (Europäische Union, Siemens, Deutsche Börse, Stadt München u.a.)! Da ist es reine Zeitverschwendung, die Internetadresse der Frankfurter Börse oder gar aller Börsen weltweit erst vorher suchen zu lassen. Vielmehr ist manchmal schon eine Homepage zu viel. Gibt man diese im Unterricht nicht vor, sind schon fünf bis zehn Minuten vergangen, bis wirklich alle Schüler die von gewünschte Seite auf dem Bildschirm haben!

Erst wenn die Schüler sich in Homepages mit Frame-Aufbau und Pyramidenstruktur navigatorisch problemlos zurechtfinden, sollte man Suchmaschinen verwenden.

Damit aber nicht genug: Wie Sie sicherlich selbst schon erlebt haben, werfen Suchmaschinen nach Art und Eingabe unter Umständen unzählige Nennungen aus, zwanzig Mal den gleichen Link, oftmals auch Materialien, die dem Suchenden nichts oder nur wenig nützen. Bevor man also die Schüler mit Suchmaschinen arbeiten lässt, ist eine Einführung in die Arten und Verwendungsmöglichkeiten der verschiedenen Suchmaschinen unumgänglich. Dies betrifft insbesondere die Eingabe von Wortverknüpfungen bei Suchaufträgen.

Bevor man diese Details behandelt hat, sollte man Suchaufträge nur mit ganz präzisen Anweisungen verwenden: "Wählen Sie die Suchmaschine www.google.de und geben Sie das Suchwort ‚Polkappen‘ ein!".

Schaubild 6)

Und bevor Sie Suchmaschinen erstmals einsetzen, sollten Sie den Schüler deren Funktion und begrenzte Ergebnisfähigkeit an mehreren Beispielen (BIP, Politik, Bürgermeister, SPD, Stadt Lauf) demonstrieren:

Ich würde also bezüglich Suchmaschinen folgendes Vorgehen empfehlen:
  1. Arbeit ohne Suchmaschinen und mit vorgegebenen Internetadressen
  2. Verwendung von Suchmaschinen mit genauer Eingabeanweisung
  3. Besprechung der Arten und Einsatzmöglichkeiten von Suchmaschinen
  4. freie Verwendung von empfohlenen Suchmaschinen.



Themenbereich 2

Technische Rahmenbedingungen
 

2. 1 Die Internetanbindung der Schule

Absolute Grundvoraussetzung ist natürlich eine funktionierende und unterrichtsadäquate EDV-Ausstattung und Internetbindung, die nicht länger von überlasteten Kolleginnen und Kollegen mit ein oder zwei Entlastungsstunden in ihrer Freizeit, sondern von einem externen professionellen technischen Support dauerhaft und zuverlässig betreut und gewartet wird.

Die Konfiguration der Anlage muss schulischen Erfordernissen genügen, die nicht durch kontinuierliche Arbeit am eigenen Arbeitsplatz, sondern durch permanente Inanspruchnahme durch wechselnde und nicht immer nur wohlwollende und kompetente Nutzer gekennzeichnet sind. Es geht also nicht um möglichst anspruchsvolle, sondern um einfache, stabile und möglichst wenig störanfällige EDV-Lösungen für Aus- und Fortbildungszwecke. Airbag-Lösungen, die ein automatisches Wiederherstellen der ursprünglichen Konfiguration, des Desktop sowie aller Programme und Verzeichnisse nach einem erneuten Booten des Rechners ermöglichen, sind unverzichtbar.

War mit Textverarbeitung und Tabellenkalkulation noch ein ausschließliches Speichern aller Schülerarbeiten auf Diskette möglich, erzwingen die Dateigrößen von Internetgrafiken die Möglichkeit, die Arbeiten der Schüler auf Festplatte oder im Intranet abzuspeichern. Dies erfordert u.a. eine Löschroutine für diese Laufwerke oder Verzeichnisse bei Schuljahresende und einen regelmäßigen Informationsdienst für alle Kollegen.

Da die Nutzung des Internet im Unterricht mit den Ladezeiten der Internetseiten steht und fällt, sind technische Lösungen erforderlich, die einen schnellen Seitenaufbau gewährleisten (Kommunikationsserver mit Proxy, schnelle Leitungen und Provider, richtige Browsereinstellungen usw.). Ladezeiten von mehreren Minuten für einzelne Seiten machen einen vernünftigen Unterricht schlichtweg unmöglich.

Lehrer und Schüler müssen Rechner, Intranet und Internet problemlos starten können. Nach ein bis zwei Klicks und wenigen Sekunden sollte die erste Internetseite auf dem Bildschirm erscheinen.

2.2 Erforderliche Hard- und Software

Wenn die im vorangegangenen Abschnitt definierten technischen und organisatorischen Voraussetzungen gegeben sind, relativieren sich weiterführende Ansprüche weitgehend. Welche Rechner und Bildschirme vorhanden sind, wie groß der Arbeitsspeicher und der Bildschirm sind, unter welcher Netware das Intranet verwaltet wird, diese und ähnliche Fragen mögen für Systembetreuer und technisch Interessierte von Interesse sein, für uns als EDV-Anwender sind sie ohne Bedeutung.

Wichtig für den Internet-User sind folgende Fragen und Festlegungen:

Browser

Art und Version des Browsers wären eigentlich egal. Da allerdings das Produkt von Netscape (der Netscape Communicator) ein Editierprogramm für Internetseiten hat (den Netscape Composer), der Internet Explorer von Microsoft aber nicht, sollte man an Schulen dem Browser von Netscape den Vorzug geben.

Wenn Sie den Internet Explorer verwenden möchten, muss die Schule das zugehörige Editierprogramm Frontpage käuflich erwerben. Alternativ hierzu könnte man die kostenlose Light-Version von Frontpage namens Frontpage Express verwenden. Diese wird ab Windows 98 allerdings von Microsoft kostenlos mitgeliefert, ist allerdings in der Standardinstallation nicht enthalten und muss extra installiert werden.

Netscape Composer und Frontpage Express sind im Unterricht gut verwendbar und ermöglichen das Erstellen von einfachen Internetseiten. Die Programmversionen der Browser sind für Unterrichtszwecke sekundär.

Frontpage hat in der Volllizenz einen erheblich höheren Leistungsumfang, ist jedoch bei der Seitenerstellung mit Vorsicht zu genießen, da in der Standardeinstellung die Seitenerstellung in einem sogenannten "Web" erfolgt, einem von Frontpage definierten Netz von einzelnen Internetseiten, Seitenbestandteilen, Grafiken, Layoutangaben usw., die in diversen, vorgegebenen Unterverzeichnissen abgespeichert werden und nicht bzw. nur insgesamt auf einen anderen Rechner übertragen werden können. Im Unterricht ist es aber permanent nötig, einzelne Internetseiten auf einen anderen Rechner zu überspielen, um sie dort weiterzubearbeiten oder zu präsentieren.

Daher sollte in der Schule von dem Frontpage-Paket nur der Frontpage-Editor verwendet werden. Damit kann man einzelne Seite erstellen, ohne gleichzeitig ein persönliches Web mit vielen weiteren Festlegungen zu erzeugen. Außerdem sollten alle Internetseiten, Grafiken und sonstige Verlinkungen in einem einzigen Verzeichnis abgespeichert werden, um die Transferierbarkeit und Übersichtlichkeit zu erhöhen.

Bei Frontpage und Frontpage Editor ist zudem zu beachten, dass sie über einige optisch ansprechende und scheinbar einfach zu erstellende Anwendungen verfügen, die leider nur in der Frontpage-Seitenvorschau funktionieren, in anderen Browsern aber nicht oder nur mit kompetenter Nachbearbeitung funktionieren oder zu anderen, ungewollten Ergebnissen führen (z.B. Formulare, Laufschriften, Hover-Schaltflächen).

Daher möchte ich im schulischen Unterricht für die Beschränkung auf einfache, praktikable Arbeitformen und Programmversionen plädieren. Dies wäre im einfachsten Fall der kostenlose Download und die Installation von Netscape (z.B. in der platzsparenden Version 4.76 in deutscher Sprache) auf allen Rechnern im Schulhaus. Zusätzlich sollte der Internet Explorer installiert werden, jedoch nicht als Standardbrowser. Dann kann man je nach Erfordernis die Browser beliebig wechseln. Damit ist allen schulischen Erfordernissen Genüge getan.

Andere, noch professionellere und teuere Editierprogramme für Internetseiten wie z.B. Dreamweaver oder HomeSite von Macromedia sind vielleicht für den Betreuer der schulischen Homepage geeignet und sinnvoll, aber nicht für den Einsatz im alltäglichen Fachunterricht.

Textverarbeitung

Auch die Art und Version des Textverarbeitungsprogramms ist für die schulische Nutzung nebensächlich. In der Regel dürfte das Office-Paket von Microsoft Verwendung finden. Mittels Textverarbeitung können einfache Präsentationen und Linklisten erstellt werden, sie ist auch für die Nachbearbeitung kopierter Internetinhalte erforderlich (z.B. Entfernen von Leerzeichen, Tabs oder Absatzformatierungen). Worddateien können sogar als Internetseiten abgespeichert werden, was man aber auf Einzelfälle beschränken sollte (immenses Aufblähen der Dateigröße, ab Word 2000 wird sogar für jede einzelne Internetseite ein eigenes Unterverzeichnis mit mehreren Dateien angelegt).

Tabellenkalkulation und Präsentationsgrafik

Diese Programme sind für Internetanwendungen nicht so wichtig. Für die Integration dieser Anwendungen in Internetseiten und in die Textverarbeitung ist es jedoch von Vorteil, dass im Office-Paket von Microsoft all diese Anendungen auf einer Plattform laufen und vielfach problemlos kopiert und verknüpft werden können. Exceldateien können mit Einschränkungen (zahllose Formatierungsbefehle im Quelltext und umfangreiche Dateigrößen, ab Excel 2000 führt eine Excel-Internetseite auch zu je einem Unterverzeichnis mit mehreren Dateien) sehr gut als Internetseiten abgespeichert werden, bei PowerPoint ist dies nur bedingt zu empfehlen.)

Bildbearbeitung

Da die Schüler in ihren Präsentationen sehr gerne Bilder verwenden, ist ein Bildbearbeitungsprogramm (Corel Draw, Paint Shop Pro, Photo Editor, Image Composer etc.) vorteilhaft. Die letzten beiden Programme werden ab Windows 98 von Microsoft mitgeliefert, Paint Shop Pro kann als Testversion aus dem Internet heruntergeladen werden.

Falls eine Weiterverarbeitung von eingescannter Grafikdateien oder von Bilddateien aus digitalen Kameras geplant ist, ist ein solches Programm zwingend erforderlich.

Zusatzprogramme

Immer wichtiger für Internet-Downloads von Geschäftsberichten usw. wird der Acrobat Reader von Adobe. Er sollte auf jedem Rechner installiert sein.

Viele Downloads erfolgen in komprimierter ("gezippter") Form. Daher sollte auf jedem Rechner auch ein Dekomprimierungsprogramm wie z.B. WINZIP oder PKUNZIP oder ULTIMATE ZIP vorhanden sein. Smart Download von Microsoft unterstützt die Beschleunigung von Downloads und sollte daher ebenfalls installiert werden.

Für bestimmte Anwendungen sind weitere Zusatzbausteine für den Browser, sog. Plug-Ins, erforderlich. Sinnvoll ist daher in jedem Fall der Real Player, eventuell auch den QuickTime Player für Musik- und Video-Anwendungen und der MP3-Player für Musik-Downloads. Für anspruchsvollere Internetseiten benötigt man zunehmend auch das Flashplayer-Plug In von Macromedia.

Will man als Lehrkraft nicht nur einzelne Internetseiten, sondern ganze Websites mit allen Verlinkungen auf den eigenen Rechner herunterladen, sollte man ein Programm wie Webdown oder den wesentlich umfangreicheren InternetSammler von Macropol auf dem Lehrerarbeitsplatz installieren.)

Alle Zusatzprogramme sind in der Regel kostenlos im Internet erhältlich.

Datei-Manager

Die Schüler sollten die Möglichkeit haben, Dateien auf Ihrer Festplatte, im Intranet und auf Diskette umbenennen, kopieren, verschieben und löschen zu können. Hierzu sollte der Systembetreuer je ein Verzeichnis auf der Festplatte und ein Netzlaufwerk (zum Datentransfer im Intranet) freigeben. Außerdem sollte man sich schulintern auf bestimmte Verfahrensweisen und Speicherstrukturen einigen (Benennung neuer Verzeichnisse, Löschroutinen am Schuljahresende etc.).

Mail-Programm

Gesonderte Mail-Programme wie z.B. Pegasus sind für Schulen nicht erforderlich. Falls man das Internet für Mails der Schüler überhaupt freigibt, bietet Netscape ein integriertes Mailprogramm mit Adressenverwaltung.

Eine gute Alternative zu schulischen Email-Adressen sind solche bei kostenlosen Mail-Anbietern (z.B. gmx.de oder web.de). Die Schüler sind dann zwar beim Schreiben der Mails immer online, können die Mailadresse aber auch außerhalb der Schule und nach Verlassen der Schule weiter nutzen. Zudem entfällt die aufwendige Verwaltung der Mail-Accounts durch den Systembetreuer.

SMS

Einige Anbieter im Internet erlauben die kostenlose Versendung von Short Messages auf das Handy oder ein Fax. Für diese Dienste sind keine besonderen Installationen erforderlich. )

Newsgroups und Chatten

Es obliegt der Entscheidung der Schule und ihrer Lehrkräfte, ob sie den Schüler das Abonnieren von und die Teilnahme an Newsgroups erlauben wollen. Dies erscheint z.B. bei Lernszenarien wie dem "Info-Broker" sinnvoll, bei dem die Schüler einer Klasse reihum zu bestimmten Themen (aktuelle Wirtschaftsnachrichten, aktuelle Nachrichten aus Südamerika) recherchieren und regelmäßig darüber berichten. Wenn man dies möchte, können die Newsgroups des eigenen Providers problemlos abonniert werden.)

Auch die Entscheidung, ob man das bei allen Schüler so beliebte Chatten an der Schule erlauben möchte, ist sicherlich nicht einfach. Wenn man dies will, ist eine gesonderte Software zu installieren.) Eine für schulische Zwecke akzeptable Zwischenlösung stellen Chat-Räume dar, in die man über einzelnen Internetseiten gelangen kann. Hierzu ist keine besondere Software notwendig.

2.3 Empfehlungen zur Gestaltung multimedialer Lernumgebungen

Die vielfach von finanziellen und räumlichen Ressourcen bestimmte Gestaltung der schulischen Lernumgebung entscheidet weitgehend über den multimedialen Unterrichtserfolg.

Einzelrechner

Einzelne Rechner mit Internetanbindung in Klassen- bzw. Fachräumen setzen unter allen Umständen eine Präsentationsmöglichkeit voraus, am Besten einen Video-Beamer. Dazu sollten noch Drucker und möglichst Scanner kommen, um mit dem Rechner auch tatsächlich arbeiten zu können.

Generell jedoch bieten Einzelrechner in Unterrichtsräumen Schülern und Lehrern nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, das Internet sinnvoll, kreativ und kompetent einzusetzen. Im Wesentlichen bieten Einzelrechner nur die Möglichkeit, einzelne Schüler oder -gruppen im Internet recherchieren zu lassen. Schon der Wunsch, exemplarisch oder zur Impulssetzung einzelne oder wenige Internetseiten vorzuführen, ist nur mit einer Präsentationsmöglichkeit wie dem Video-Beamer möglich. Dies gilt insbesondere auch für weitergehende Lernszenarien, die Einzelrechner im Klassenraum für den handlungs- und projektorientierte Lernformen, nutzen wollen (Lernzirkel, -stafette, Web-Redaktion, Planspiel, Web-Pilot, Testgruppe Internet, Infogruppe, Dokumenationsgruppe, Protokollführer, Unendliche Geschichte, Infobroker)).

Der Einzelrechner mit Video-Beamer ermöglicht insbesondere die Vorstellung von Schülerarbeiten und Präsentationen sowie Aufgabenstellungen und Vorstellen von Musterlösungen durch den Lehrer (z.B. in Form von Internetseiten). Ein schulisches Intranet ist dabei hilfreich, keineswegs aber Bedingung, da der Datentransfer problemlos mittels Diskette oder CD erfolgen kann. Zumindest gilt dies für Präsentationen ohne große Grafikdateien. Größere Word-, PowerPoint- oder Grafikdateien müssen beim Transfers komprimiert und dann wieder entpackt werden.

Wenn sich der Einzelrechner nicht am Lehrerarbeitsplatz, sondern z.B. an der Rückwand des Klassenraums befindet, können einzelne Schüler oder Kleingruppen bei binnendifferenziertem Unterricht alleine mit dem Rechner arbeiten, etwas ausarbeiten oder recherchieren. Dies kann in Einzelfällen pädagogisch sinnvoll sein, ist als generelle Methodik jedoch unzureichend, da Einzelrechner erfahrungsgemäß die Ungleichgewichte der medialen Fertigkeiten unter den Schüler eher verstärken als mindern.

Sinnvoll sind Einzelrechner im Lehrerzimmer, in der Lehrerbibliothek, in der Schülerbibliothek und für andere offene Internetzugänge für Schülerinnen und Schüler. Allerdings müssen auch hier Peripheriegeräte (Drucker, CD-Laufwerk, Scanner) zu Verfügung stehen, um vernünftig arbeiten zu können.

Funktionsgruppen und Mediaecken

Wenn nicht nur einzelne, sondern mehrerer Schüler gleichzeitig medial tätig sein sollen, erfordert dies mehrere Rechner im Klassenraum (z.B. über mobile Einheiten) oder in nahe gelegenen Gruppenräumen oder EDV-Räumen.

Manche Schulen verfügen auch über fahrbare Rechner bzw. Medienschänke (Rechner, Drucker, Beamer u.a.). Sie sind zumindest ein Notbehelf, setzen für die Internetnutzung jedoch vorbereitete Anschlüsse in den Klassenräumen oder ein Internetanbindung per Funk voraus, die aufgrund der notwendigen örtlichen Nähe zwischen Sender und Empfänger derzeit nur in kleineren Schulhäusern zu realisieren ist.

Laptops

Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten im handlungsorientierten Fachunterricht gerne mit tragbaren Laptops. Für die Internetnutzung würde dies aber eine schulhausinterne Vernetzung mit zahlreichen festen Internetanschlüssen (z.B. Steckerleisten in den Klassenräumen) oder Funklösungen voraussetzen.

EDV-Räume

Für eine Hinführung aller Schüler an das Internet und die Vermittlung der erforderlichen Grundqualifikationen sind komplett ausgestattete EDV-Räume und Klassenteilungen nach wie vor unverzichtbar, auch wenn heute der klassischen EDV-Unterricht zunehmend als anwendungsbezogener Fachunterricht in einzelne Fächer und Lernfelder integriert ist. Eine Rechnerausstattung mit 14 bis 16 Geräten (ein Rechner je Schüler und ein oder zwei Reserverechner, da einzelne Computer oder Bildschirme erfahrungsgemäß immer wieder ausfallen) und weiterer freier Arbeitsplatz für Gruppensitzungen u. ä. sind sinnvoll. Dieser Rechnerzahl genügt auch, um zwischendurch einmal mit einer ganzen Klasse in den EDV-Raum zu gehen.

EDV-Räume müssen über Internetanschlüsse für jeden Schülerarbeitsplatz und Speichermöglichkeiten auf Festplatte und im Intranet verfügen. Der Lehrerarbeitsplatz benötigt eine Projektionsmöglichkeit (Display oder Beamer) und einen guten Drucker.)

Der Internetzugang der Schüler sollte vom Lehrerarbeitsplatz aus steuerbar sein, da es immer wieder großer Anstrengung bedarf, die Schüler von Einzel- oder Gruppenarbeitsphasen zu Plenumsgesprächen zurückzuholen. Da ist es eine große Erleichterung, wenn man vom Lehrerarbeitsplatz den Internetzugang der Schüler sperren kann oder – wie bei sog. "pädagogischen Netzen" – den Lehrerbildschirm auf alle Bildschirme einspielen kann.

Internetcafés und kostenloses Surfen

Kostenlose oder billige externe Internetzugänge, wie sie bereits in vielen Städten existieren (Internetcafés, Jobcafés, Bibliotheken, Gewerkschaftsjugend, Volkshochschulen usw.), können die schulische Internetnutzung ergänzen, aber natürlich nicht ersetzen. Solche Exkursionen sind z.B. unter speziellen Fragestellungen (Regionale Arbeitsmarktsituation, bankwirtschaftliche Literatur) denkbar und sinnvoll – natürlich auch immer dann, wenn an einer Schule überhaupt noch kein Internetanschluss oder nur ein einzige Anschluss existiert.

Zusatzgeräte

Alle Schülerinnen und Schüler lieben Bilder: von sich, von Tieren, von der Schule, von Lehrern, von ihren Themengebieten usw.! Es ist daher anzuraten, auf jeden Fall einen Scanner und möglichst auch eine digitale Kamera anzuschaffen und in das multimediale Lernszenario zu integrieren.
 


Themenbereich 3

Internet und Schulentwicklung
 

3.1 Schulen ans Netz als pädagogische Schulentwicklung

Der Weg einer Schule 'ans Netz' ist nur bedingt eine Frage der technischen Ausstattung. Spätestens dann, wenn der erste EDV-Raum an der Schule ans Internet angeschlossen ist, stellen sich neben technischen zunehmend pädagogische Fragen. Wie man schnell merken wird, bestehen die Probleme an den Schulen vor Ort nämlich darin,

Die entscheidende Fragestellung ist also nicht, ob eine Schule ans Netz geht, sondern wie sie das tut!
 

3.2 Internetanbindung als kollegiale Entscheidung

Auch wenn jedem EDV-Experten - und "Experte" wird man ja sehr schnell in der Welt der EDV - bei dem Gedanken die Haare zu Berge stehen: Über die Internetanbindung einer Schule sollten nicht die EDV-Gurus entscheiden, sondern alle Kollegen, insbesondere aber die, die von Internet keine Ahnung haben! Man sollte auf einer pädagogischen Konferenz darüber sprechen, was eine Internetanbindung für die Schule und den Unterricht konkret bedeuten würde, welche Folgen sich daraus für die Kollegen und das Lehrer-Schüler-Verhältnis ergäben und ob man diesen Weg gehen möchte oder nicht. Nur dann, wenn sich die Mehrheit der Kollegen für diese gemeinsame Herausforderung entscheidet, und bereit ist, daran mitzuarbeiten, sollte eine Schule ans Netz gehen!

Die Integration des Internet in den Alltagsunterricht bewirken letztlich nicht die wenigen EDV-Freaks, sondern alle Kollegen, auch und insbesondere die, die an EDV und Internet bislang wenig Interesse haben! Daher ist es entscheidend, ob es gelingt, diese Mehrheit im Kollegium für den Schritt in diese Neue Welt zu gewinnen, zu befähigen und zu begeistern.
 

3.3 Internet und Organisationsentwicklung

Voraussetzung für den Gang einer Schule ans Netz ist

Die Internetanbindung einer Schule beinhaltet zwangsläufig eine pädagogische und organisatorisch-strukturelle Weiterentwicklung. Ein Selbstverständnis der Schule als "lernende Organisation" macht diesen Prozess weniger schmerzhaft.
 

3.4 Curriculare Vorgaben

So schön es ist, dass der Interneteinsatz bereits in einigen Ausbildungsordnungen vorgesehen ist, auf die Integration der Neuen Medien in die Lehrpläne können wir nicht warten. Nutzen Sie also alle Handlungsoptionen, die Ihnen offen stehen. Neue Medien und Medienpädagogik sind problemlos in alle Fächer zu integrieren, natürlich auch in den Politik- und Sozialkundeunterricht.
 

3.5 Klassenteilung und Koedukation

Alle bisherigen Untersuchungen weisen auf gravierende Unterschiede in der Mediennutzung von Schülern und Schülerinnen hin, so dass einiges dafür spricht, mit geschlechtshomogener Gruppenbildung zu experimentieren, um geschlechtsspezifische Defizite auszugleichen. Es ist allerdings zu vermuten, dass Mädchen auch von einem zeitweisen koedukativen Unterricht profitieren, so dass ich von einer völligen Trennung abraten würde. Nach einer Befragung von Schüler in Bankfachklassen der 12. Jahrgangsstufe befürworten nur 32 % der Schülerinnen (aber 48 % der Schüler!) eine Geschlechtertrennung im EDV-Unterricht! Die Mehrzahl der Schülerinnen schätzt zwar die eigenen EDV-Kenntnisse als deutlich geringer ein, hat auch generell weniger Interesse an EDV, glaubt sich aber auch den Jungs letztlich ebenbürtig und will ganz bewusst von deren Kenntnissen profitieren. Nur etwa jedes dritte Mädchen plädiert für eine Geschlechtertrennung und erhofft sich davon weniger männliche Konkurrenz und bessere Entfaltungsmöglichkeiten.)

Wichtig für den Unterricht erscheint mir die systematische Einbeziehung und Einarbeitung der Mädchen, das pädagogische "Dämpfen" scheinbar ach so kompetenter EDV-Freaks und die Herstellung eines offenen Lernklimas mit Gruppen- und Teamarbeit. Fördern Sie gezielt Mädchen mit EDV-Schwächen, lassen Sie aber kompetentere Mädchen ruhig selbst entscheiden, ob sie alleine oder mit ihren Mitschülern arbeiten wollen. Gut vorstellen kann ich mir jedoch Neigungsgruppen und Wahlkurse speziell für Mädchen, um deren Selbstwertgefühl hinsichtlich EDV zu stärken. )

Unstrittig ist hingegen, dass zumindest in den Unterrichtseinheiten, die unsere Schülerinnen und Schüler erstmalig zum Interneteinsatz hinführen und ihnen die Grundlagen für selbst gesteuertes mediales Lernen vermitteln sollen, unter allen Umständen eine Klassenteilung anzustreben ist. Später kann man durchaus mit ganzen Klassen oder in binnendifferenzierter Gruppenarbeit mit mehreren oder einer Vielzahl von Schüler pro Computer arbeiten.

Eine Einführung in die Internetnutzung ist jedoch mit 25, 30 oder 35 Schüler gleichzeitig schlichtweg nicht machbar. Schon bei über 14 Personen ist ein EDV-Unterricht in der Regel von einer einzigen Lehrkraft nicht mehr steuerbar. Zudem sind mehr als zwei Schüler an einem Rechner pädagogisch nicht zu verantworten. Erst eine Teilnehmer-Rechner-Relation von 1 zu 1 ist wirklich effektiv und führt zu echter EDV-Kompetenz.
 


Themenbereich 4

Die eigene Vorbereitung

4.1 Schul- und Bildungsserver

Der Einsatz des Internet im Unterricht erfordert vom Lehrer insbesondere in den ersten Unterrichtsstunden umfassende Vorarbeiten, Überlegungen und detaillierte Konzepte.

Die Erstellungen von Unterrichtsmaterialien und –konzepten ist nicht möglich, ohne interessante Internetadressen ausfindig gemacht und diese selbst gesehen und begutachtet zu haben.

Für Unterrichtszwecke interessante Internetadressen kann man auf vielfache Weise aufspüren:

Bei all diesen Möglichkeiten soll jedoch nicht verschwiegen werden:
Schul- und Bildungsserver Schulen und Einzelpersonen
"Lehrer-online" von "Schulen ans Netz"

http://www.lehrer-online.de/

Adam - Kraft - Gymnasium Schwabach

http://akg.softpoint.de/wr/wr.html

Zentrale für Unterrichtsmedien

Http://www.zum.de/

Realschule Vöhringen

http://www.bsnu.nu.by.schule.de/rsv/ITBU/1st-itbu.htm

Bayerische Modellversuche

http://s2.teamlearn.de/public/bsnu-praesent.nsf

Berufsschulen Nürnberg 

http://www.kubiss.de/bildung/projekte/schb_netz/imat.htm

Nürnberger Kultur- und Bildungsserver

Http://www.kubiss.de/bildung/projekte/schb_netz/index.htm

Gymnasium Moosburg

http://www.moosburg.org/~gymmoosb/links/wrl.html

Akademie Donaueschingen

Http://www.kirchen.de/drs/sfschule/linksdo.html#Politik / Gemeinschaftskunde

Gymnasium Bamberg

http://www.cg.bamberg.de/bookm/wr.htm

Hessisches Institut für Lehrerfortbildung

Http://www.zum.de/schule/Faecher/Gk/HE/GK.HTM

Gymnasium Gars

http://www.wirtschaftrecht.de/

Bildungsserver Niedersachsen

Http://www.nibis.ni.schule.de/~bbspolit/start.htm

 
Pädagogische Hochschule Freiburg

Http://www.ph-freiburg.de/wirtscha/index.htm

 

 

4.2 Linklisten, Unterrichtsmaterialien und -konzepte

Angesichts des enormen Zeit- und Informationsaufwandes kann die Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien für den Interneteinsatz im Fachunterricht nur noch arbeitsteilig erfolgen. Für einzelne Kollegen ist dies nach meiner Überzeugung auf Dauer nicht mehr leistbar.

Wichtig ist also eine Teambildung im Kollegium sowie ein permanenter und institutionalisierter Informations- und Erfahrungsaustausch. Entscheidend ist die Verabschiedung vom Lehrer als pädagogischem Einzelkämpfer und die Realisierung einer Gesprächs- und Kooperationskultur Internet. So ist es z.B. enorm wichtig, dass möglichst oft in Fach- und Berufsbereichskonferenzen einzelne Kollegen ihre Unterrichtserfahrungen, Linksammlungen, Materialien und Konzepte vorstellen, auch wenn es sich nur um wenige Minuten handelt.

Sinnvollerweise sollten Erfahrungsberichte, Linksammlungen und Unterrichtseinheiten bereits digital erstellt und auch digital weitergegeben werden (Worddatei oder Internetseite). Noch eleganter wäre die Einstellung der Materialien in ein schulisches Intranet oder auf einem Internetserver zum permanenten Zugriff und Download.

Schaubild 7)

Sinnvoll wären auch Lesezeichen-Dateien für einzelnen Fachbereiche und Themenfelder oder eine gemeinsame Startseite im Intranet, die auf Linklisten und Bookmark-Verzeichnisse verweist.

Schaubild 8)

4.3 Erwerb der erforderliche Medienkompetenz

Unabdingbar für den Unterrichtseinsatz sind auf Seiten der Lehrkraft Grundkenntnisse des Internet und des Browsers, der Textverarbeitung, des Netscape Composers (oder eines anderen Editors für Internetseiten) und des Windows Explorers und damit des Betriebssystems. Hinzu kommen Kenntnisse über die Funktionsweise der verschiedenen Suchmaschinen.)

Die meisten Probleme bei Internetprojekten, interessanterweise auch in der Lehrerfortbildung, entstehen nicht durch mangelnde Internetkenntnisse, sondern durch die unzureichende Beherrschung des Betriebssystems (Dateien werden nicht abgespeichert, vorhandene Dateien werden ungewollt überschreiben, Dateien werden unauffindbar abgespeichert, Dateien existieren unter gleichem Namen als *.htm und auch als *.html usw.).

Die meisten Nachfragen von Schüler richten sich später auf eine Verschönerung ihrer Internetseiten (z.B. durch die Verwendung von Tabellen), so dass man von Beginn an Wert auf Ästhetik legen sollte.

Ich versichere Ihnen jedoch, dass die genannten Grundkenntnisse für den Anfang genügen werden. Selbstverständlich wird später das eine oder andere Stück Wissen noch hinzukommen, für den ersten Interneteinsatz im Unterricht sind die Kenntnisse jedoch ausreichend. Man muss weder ein EDV-Guru noch Word- oder Netscape-Experte sein, um mit seinen Schüler einen interessanten und abwechslungsreichen Politikunterricht mit Interneteinsatz durchführen zu können.

4.4 Tipps zur Unterrichtsvorbereitung

Nicht zuletzt weil sich viele Links über Nacht verändern, ist eine gründliche Vorbereitung des Interneteinsatzes im Unterricht erforderlich. Sie müssen alle Seiten, auf die Sie Ihre Schüler verweisen, zeitnah vorher selbst betrachtet und begutachtet haben.

Spontane Rechercheversuche im Unterricht sind vielfach nervenaufreibend und nicht nur für Sie frustrierend. Solche Misserfolgserlebnisse sollten Sie sich erst dann leisten, wenn Sie Ihren Schüler Ihre Internetkompetenz bereits hinlänglich bewiesen haben.

Wenn Sie Unterrichtsstunden ausarbeiten, empfiehlt es sich in der Regel gleich bei der Recherche, eine kommentierte Linkliste sowie eine Handreichung für sich selbst bzw. die eigenen Kollegen und eine Aufgabenseite für die Schüler anzufertigen. Ein Unterrichtskonzept besteht damit normalerweise aus diesen drei Komponenten.)

Über das ganze Schuljahr hinweg empfiehlt sich die Ausarbeitung von Hilfen für die Schüler für die beiden wiederkehrende Aufgabenstellungen des Anfertigens und der Durchführung von Präsentationen. Dies könnte in Form von Spickzetteln oder speziellen Anleitungen erfolgen.)

Schaubild 9)

Natürlich sollte man sich auch immer wieder Anregungen aus dem Internet holen und unter den bekannten Unterrichtsservern nach Anregungen und neuen Materialien suchen. So ist die Homepage des Cornelsen Verlages immer wieder eine gute Adresse, weil hier aktuelle und lehrplankonforme Themen bereits so aufbereitet sind, das man sie unmittelbar im Unterricht verwenden kann. Das Themenspektrum ist sehr breit und reicht von Rechtsradikalismus bis zum Bruttoinlandsprodukt.
 

4.5 Die Funktionsweise von Suchmaschinen

Wie arbeitet man mit Suchmaschinen?

Der Aufruf Ihnen bekannter Internetseiten ist für Sie nur Routine, das Surfen durchs "World Wide Web" mittels Links meistern Sie spielend – wie können Sie aber Ihnen noch nicht bekannte Internetseiten und Informationen finden? Dies geht nur mit Hilfe von sog. "Suchmaschinen"!

Schaubild 10)
 
Einsatz von Suchmaschinen

Spätestens dann, wenn Sie ganz bestimmten Informationen auf der Spur sind, etwa einer bestimmten Raiffeisenbank oder Sparkasse, dem Flugplan der Lufthansa, einem bestimmten Museum in Hamburg oder dem U-Bahn-Netz von München, ist die Verwendung von Suchmaschinen unabdingbar.

Wie Sie jedoch schnell merken werden, ist die Recherchearbeit mit Suchmaschinen leider nicht so einfach wie erhofft. Entweder man findet überhaupt nichts – oder man erhält in Sekundenschnelle 200.000 Treffer!

Die richtige Wortwahl

Suchen Sie beispielsweise den Flugplan der Lufthansa mit www.fireball.de und der Eingabe "Flugplan", so erhalten Sie etwa 500 Treffer angezeigt, inklusive aller Fluggesellschaften in der Karibik. Geben Sie " Flugplan Lufthansa Nürnberg Hannover Freitag November" ein, findet die Suchmaschine überhaupt nichts.

Wie meist ist auch hier der "goldene Mittelweg" richtig!

Wer nach einer Dürer-Ausstellung in Nürnberg sucht, kann z.B. mit "Nürnberg Museum" beginnen, dann auf "Nürnberg Museum Kunst" und schließlich "Nürnberg Museum Kunst Dürer" oder "Nürnberg Museum Kunst Ausstellung Dürer" erweitern, um zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen.

Beachten Sie also folgende Suchregeln:

Logische Verknüpfungen

Noch zielgenauer kann man suchen, wenn man sich der Befehle bedient, über die viele Suchmaschinen verfügen:
 
Befehl Konsequenz Verfügbarkeit
+Wirbelsturm
(+ ohne Leerzeichen!)
Der Begriff muss so im Text enthalten sein! z.B. Altavista, Fireball, Lycos
-Kachelmann Der Begriff darf nicht im Text enthalten sein! z.B. Altavista, Fireball, Lycos
"Claudia Schiffer" Die Wortfolge muss genau so im Text enthalten sein! z.B. Altavista, Fireball, Lycos
Stadt* Alle Begriffe, die mit Stadt beginnen! z.B. Altavista, Fireball
image:expo Sucht nach Bildern, die mit Expo bezeichnet wurden! z.B. Altavista, Fireball
link:christkindlesmarkt Sucht nach allen Links, die auf den Nürnberger Weihnachtsmarkt ("Christkindlesmarkt") verweisen! z.B. Altavista, Fireball
title:homepage Sucht nach allen Internetseiten, die am oberen Bildschirmrand die Bezeichnung "Homepage" führen! z.B. Altavista, Fireball
url:hamburg Sucht alle Internetadressen, in den das Wort "Hamburg" vorkommt! z.B. Altavista, Fireball
Domain:de Beschränkt Ihre Suche auf ".de"-Seiten z.B. Altavista, Fireball

Suchen Sie also zielgenau mit logischen Verknüpfungen wie "‘Hieronymus Bosch ‘", "Wirbelsturm+Golfstrom+Südamerika" oder "url:Völkerkunde domain:de".

Sie können diese Befehle übrigens auch für weitergehende Zwecke benützen. So kann man z.B. mit dem Befehl "link:Martin-Behaim-Berufsschule" alle Links auf die Homepage der eigenen Martin-Behaim-Berufsschule ermitteln!

Die richtige Suchmaschine

Suchmaschinen verfügen nicht nur über unterschiedliche Befehle, sondern sie arbeiten auch völlig unterschiedlich.
 
Art der Suchmaschine Art des Suchens Verfügbarkeit
Katalog-Suchmaschinen verfügen über einen umfangreichen Katalog bezüglich dort angemeldeter Internetseiten; alle Seiten sind in ein Inhaltsverzeichnis eingeordnet  z.B. Web.de oder Yahoo 
Roboter-Suchmaschinen suchen in allen Internetseiten nach dem gewünschten Wort; dies führt oft zu Vielfachtreffern (alle Internetseiten einer Homepage, in denen das Wort Chemie vorkommt) z.B. Fireball oder Altavista
Logische Suchmaschinen suchen nach Zugriffszahlen und logischen Verknüpfungen, sie werten z.B. die Anzahl der Links auf das Zieldokument als Relevanzkriterium und unterdrücken Mehrfachnennungen benachbarter Seiten z.B. Google.com oder Ragingsearch.altavista.com
Meta-Suchmaschinen Suchen in mehreren anderen Suchmaschinen z.B. Metacrawler

Merke: Die einzig richtige Suchmaschine gibt es nicht! Alle Suchmaschinen haben nach Befehlsumfang und Art des Suchens Vorteile und Nacheile. Dazu kommen noch kürzere und längere Ladezeiten durch mehr oder weniger Werbung!

4.6 Klappern gehört zum Handwerk

Wenn Sie sich schon die Arbeit machen und versuchen, mit Ihren Schüler und in Ihrem Unterricht die pädagogische Umsetzung Neuer Medien wie des Internet zu erproben, dann sollte Sie Ihre Anstrengungen auch nicht verschweigen. Ihre Kollegen freuen sich über Handreichungen und Ihr Schulleiter wird bei nächster Gelegenheit dankbar über Ihre Projekte, Erfahrungen und Erfolge referieren. Das Abstellen der eigenen Seiten und der Projektergebnisse Ihrer Schüler im schulischen Intranet oder auf dem Schulserver sind zudem eine hervorragende Möglichkeit schulischer Öffentlichkeitsarbeit.

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Themenbereich 5

Interneteinsatz im Politik- und Sozialkundeunterricht

5.1 Einführungsstunden

Für Ihren Start in die Welt der Neuen Medien sollten Sie mindestens acht Unterrichtsstunden einplanen, wenn Sie mit den Schüler die Nutzung des Internet und den Datentransfer nach Word erarbeiten wollen: vier Stunden Einführung und dann vier Stunden für eine Internetprojekt. )

Zielen Sie auf Internetpräsentationen, sollten Sie mindestens sechs Doppelstunden einplanen: drei Doppelstunden Einführung und dann drei Doppelstunden für Internetprojekte.

5.2 Projektunterricht

Aufbauend auf den einführenden Unterrichtsstunden sind weiterführende Unterrichtssequenzen und Projektideen aller Art denkbar.)

  Schaubild 12)

5.3 Internet-Spickzettel für Internet Explorer und Frontpage

Die für den Interneteinsatz im Unterricht erforderlichen Kenntnisse, und dies gilt für Lehrer und für Schüler, beschränken sich letztlich auf relativ wenige Routinen, die wiederkehrend eingeübt werden müssen, aber rasch erlernbar sind.

Da dieses strikt anwendungsbezogene Wissen in den einschlägigen EDV-Büchern nur sehr verstreut oder überhaupt nicht zu finden ist, könnte man es den Schülerinnen und Schülern in Form tabellarischer Übersichten aushändigen, die eine rasche Orientierung erlauben.

Wie schon unter Gliederungspunkt 2.2 näher ausgeführt, können im Schulunterricht als Browser sowohl der Internet Explorer von Microsoft oder der Netscape Navigator verwendet werden. Der Internet Explorer ist weiter verbreitet, für ihn sind immer mehr Websites optimiert (z.B. Internetbanken). Für den Netscape Navigator spricht jedoch , dass er mit dem Composer zugleich über kostenloses Editierprogramm für Internetseiten verfügt.

Wenn Sie den Internet Explorer verwenden möchten, muss die Schule das zugehörige Editierprogramm Frontpage käuflich erwerben oder die kostenlose Light-Version Frontpage Express nachinstallieren, die ab Windows 98 kostenlos mitgeliefert wird, jedoch nicht in der Standardinstallation enthalten ist.

Obwohl ich aus Praktikabilitäts- und Kostengründen für die Installation von Netscape plädieren würde, sollen hier im Folgenden beide Browservarianten und Editierprogramme erläutert werden.

Netscape Composer, Frontpage Editor und Frontpage Express sind im Unterricht gleich gut verwendbar. Aus dem Frontpage-Paket sollte im Schulalltag jedoch nur der Frontpage-Editor verwendet werden, da die im Frontpage-Web erstellten Seiten nicht ohne weiteres auf andere Rechner überspielt werden können.

Bei Frontpage sollte man sich im normalen Schulalltag zudem auf einfache Internetseiten beschränken. Frontpagespezifische Seitengestaltungen (z.B. Hover-Schaltflächen oder Laufschriften) sehen zwar nett aus, funktionieren aber nur mit Frontpage.

Auf Bildschirmunterteilungen (Frames) sollte verzichtet werden. Diese sind für Anfänger hinsichtlich der Navigation zu kompliziert.

Generell sollten alle Internetseiten, Grafiken und sonstige Verlinkungen in einem einzigen Verzeichnis abgespeichert werden, um die Transferierbarkeit von Rechner zu Rechner und die Übersichtlichkeit auf der Festplatte zu erhöhen.

Die folgenden "Spickzettel" sind auf den Internet Explorer und Frontpage bzw. Frontpage Editor bzw. Frontpage Express in den Versionen 98 und 2000 ausgerichtet. Einzelne Befehle können bei älteren oder zukünftigen Programmversionen im Wortlaut geringfügig abweichen, die Grundstruktur der Vorgehensweise ist jedoch seit vielen Jahren identisch.)
 
 

Internet-Spickzettel: Navigation (Internet Explorer)
 
Neue Startseite für den Browser festlegen

 

Explorer: Extras... Internetoptionen... Allgemein... Adresse... Startseite... Aktuelle Seite oder mit Kopieren und Einfügen die gewünschte Internetadresse einfügen: z.B. http://www.bundestag.de/)

Hinweis: Zum Kopieren und Einfügen der Internetadresse kann man die Tastenkombinationen Strg+C und Strg+V verwenden!

Zugriff auf zuletzt aufgerufene Internetadressen Zurück-Schaltfläche...

Oder

Zurück-Schaltfläche und rechte Maustaste... (bzw. schwarzes Dreieck neben dem Symbol)

Zugriff auf ‚alte‘ Seiten
 
 

 

Oftmals lassen Internetseiten von Unternehmen den Internetnutzer nicht mehr auf die Seiten zurück, von den er hergekommen ist. Das Zurück-Symbol ist wirkungslos.

Schaltfläche Verlauf anklicken, Datei auswählen...

Mit Suchen... kann man mit Suchworten gezielt nach vorher aufgerufenen Internetseiten suchen.

Aufrufen von Internetseiten auf dem eigenen Rechner Schwarzes Dreieck rechts neben dem Adressfeld anklicken und Datei auswählen... 

Oder:

Datei... Öffnen... Durchsuchen... Doppelklick... OK

Mehrere Navigationsfenster Oftmals rufen Internetseiten andere Internetseiten nicht im selben Fenster auf, sondern öffnen beim Aufruf ein neues Fenster. In der Menüleiste unten erscheint dann ein weiteres Explorer-Symbol (e-Symbol). 

Regelmäßig hat man in der unteren Menüleiste drei und mehr offene Navigationsfenster, zwischen denen man hin und her wechseln kann, die man aber irgendwann auch wieder einmal schließen sollte, um nicht den Überblick zu verlieren.

Will man diesen Effekt bewusst erreichen: Datei... Neu... Fenster und es erscheint ein weiteres Navigationsfenster mit der Startseite des Browsers!

Drucken Ausdruck der Internetseite (alle Seiten auf einmal oder nur eine bestimmte Seite); der Internet Explorer druckt den gesamten Frame in der Bildschirmansicht, alle Frameteile nach einander oder nur einen Frameteil (vorher in den gewünschten Frame hineinklicken!), er ermöglicht sogar den Ausdruck auch aller mit dem der Ausgangseite verlinkten Internetseiten (bitte mit Vorsicht benutzen!). 
Ansicht der HTML-Formatierung der Internetseite Ansicht... Quelltext anzeigen...
Internetseite neu aufrufen Schaltfläche Aktualisieren anklicken
Startseite neu aufrufen Schaltfläche Startseite anklicken

Internet-Spickzettel: Lesezeichen (Internet Explorer)
 
 
Anlegen von neuen Lesezeichen Favoriten... Zu Favoriten hinzufügen... OK

Das Lesezeichen wird mit OK stets am Ende der Liste angefügt!

Anlegen von neuen Lesezeichen in bereits vorhandenen Ordnern Favoriten... Zu Favoriten hinzufügen... Ordner auswählen... Dann wird das Lesezeichen am Ende der Ordner-Liste angefügt!
Lesezeichendatei bearbeiten Mit dem Symbol Favoriten kann man ein Bildschirmfenster aktivieren, das den Aufruf der Internetseiten, aber auch die Bearbeitung der vorhandenen Lesezeichen ermöglicht (z.B. rechte Maustaste, Ausschneiden, Kopieren oder Umbenennen)
Bearbeiten von Lesezeichen Symbol Favoriten anklicken, Verwalten... die Bearbeitung der vorhandenen Lesezeichen ist selbst erklärend (Ordner erstellen, Umbenennen, Verschieben in, Löschen)
Löschen von Lesezeichen Symbol Favoriten anklicken, Lesezeichen wählen, rechte Maustaste, Löschen oder einfach Entfernen-Taste, OK
Neues Lesezeichen-Verzeichnis anlegen Symbol Favoriten anklicken, Verwalten... Ordner erstellen...
Lesezeichen in anderen Ordner verschieben Symbol Favoriten anklicken, Verwalten... Verschieben in...

Internet-Spickzettel: Datentransfer in die Textverarbeitung (Internet Explorer)
 
 
Internetadressen in die Textverarbeitung übertragen In der Windows-Menüleiste den Internet Explorer (e-Symbol) anklicken... Internetadresse markieren (einfach hinten in das Feld hineinklicken)... Bearbeiten... Kopieren...
In die Textverarbeitung hinüberwechseln: In der Windows-Menüleiste das Symbol von Microsoft Word (Symbol W) anklicken...
zur gewünschten Textstelle... Bearbeiten... Einfügen... und Return-Taste (dann muss der Link blau werden)

Geschieht dies nicht: Link markieren, Bearbeiten, Kopieren, dann Einfügen, Hyperlink und STRG+V!

Textinhalte von Internetseiten in die Textverarbeitung übertragen In der Windows-Menüleiste den Internet Explorer (e-Symbol) anklicken... Mit gedrückter linker Maustaste die gewünschte Textstelle markieren... Bearbeiten... Kopieren...
In die Textverarbeitung hinüberwechseln...
zur gewünschten Textstelle... Bearbeiten... Einfügen...
Textinhalte von Internetseiten in der Textverarbeitung nachbearbeiten

 

Der Internet Explorer übernimmt weitgehend die Formatierung der Internetseite nach Word (Aufzählungen, Farben, Schriftart). 

Manchmal sind in den Internetseiten aber unerwünschte Absatzmarkierungen, Leerzeichen oder Tabs vorhanden, die dann mit Sammeländerungen entfernt werden müssen:

a) Bearbeiten... Ersetzen durch... Suchen nach... Erweitert... Sonstiges... Leerfläche

Ersetzen durch... ein Leerzeichen! Alle ersetzen! Mit restlichem Text fortsetzen? Nein!

b) Bearbeiten... Ersetzen durch... Suchen nach... Erweitert... Sonstiges... Absatzmarkierung

Ersetzen durch... Nichts! (Leerzeichen entfernen!) Alle ersetzen! Mit restlichem Text fortsetzen? Nein!

Hinweis: Bei längeren Texten sollten die gewünschten Absätze vor der Überarbeitung mit einer Zeichenfolge nach Wahl markiert werden (z.B. aaa). Dann kann man nach der Umformatierung des Gesamttextes die Absätze mit einem weiteren Arbeitsschritt wieder einfügen (Ersetze aaa durch einen Absatz!) 

Tabellen kopieren Mit dem Internet Explorer können auch ganze Tabellen mit Kopieren... und Einfügen... nach Word übertragen werden. Sie müssen allerdings oftmals nachbearbeitet werden.

Gelingt die Übertragung der Tabelle nicht, muss die ganze Internetseite auf den Rechner herunter geladen, neu aufgerufen und nachbearbeitet werden.

Grafiken herunterladen Grafiken können mit Positionierung des Mauszeigers auf dem gewünschten Bild, rechte Maustaste, kopieren... in die Wordseite eingefügt werden.

Benötigt man die Grafik dauerhaft, mehrfach, will man sie bearbeiten oder später in eine Internetseite einfügen, so muss die Grafik selbst auf der eigenen Festplatte abgespeichert werden: Bild speichern unter... z.B. C:\BK12f\logo.gif oder C:\BK12f\logo.jpg (alle Internetseiten enden auf *.gif oder *.jpg!)

Grafiken in die Textverarbeitung einfügen und im Textfluss formatieren zur gewünschten Textstelle... Einfügen... Grafik... Aus Datei... z.B. C:\BK12f\logo.gif

Zur Einordnung in den Text: Grafik markieren... rechte Maustaste... Grafik formatieren... Größe... 8cm... Position... Checkbox "Über den Text legen" ausschalten!

Grafiken auf einer bestimmten Seitenposition fixieren  rechte Maustaste... Grafik formatieren... Position... Checkbox "Über den Text legen" einschalten, dann den Textfluss bestimmen (z.B. Rechteck und beide Seiten!)

Internet-Spickzettel: Datentransfer in selbst erstellte Internetseiten (Frontpage)
 
 
Übergang zum HTML-Editor (Frontpage Editor oder Frontpage Express) Datei... Bearbeiten mit Frontpage... Datei wählen... Öffnen... 
oder auf dem Windows-Desktop

Programme... Microsoft Office... Microsoft Frontpage... Abbrechen (Wichtig: Sonst wird ein persönliches Web angelegt!)... Extras... Frontpage Editor anzeigen... (oder einfach das Frontpage-Symbol mit dem roter Federkiel anklicken)... Datei... Öffnen... oder Datei... Neu...

Textinhalte von Internetseiten nach Frontpage übertragen

 

In der Windows-Menüleiste den Internet Explorer (e-Symbol) anklicken... Mit gedrückter linker Maustaste die gewünschte Textstelle markieren... Bearbeiten... Kopieren...
In der Windows-Menüleiste Frontpage (roter Federkiel) anklicken... zur gewünschten Textstelle... Bearbeiten... Einfügen...

Hinweis: Frontpage übernimmt vom Internet Explorer die Formatierungen (z.B. Schriftart und Aufzählungen). Falls die Textpassagen zu sehr vorformatiert sind (Leerzeichen, Absätze, Tabs), müssen diese erst in Word mit Sammeländerungen entfernt werden!

Hinweis: Viele Texte in Internetseiten sind tatsächlich Grafiken und müssen wie diese behandelt werden!

Tabellen von Internetseiten nach Frontpage übertragen Tabellen können genauso wie Text kopiert werden. 

Man muss die Internetseite als Ganzes auf dem Rechner abspeichern und dort nach Wunsch überarbeiten (oder die Tabelle in eine andere Seite kopieren! Wichtig: immer eine Zeile vor und nach der Tabelle markieren, sonst ist sie nicht kopierbar!).

Grafiken im Composer einfügen Grafiken können nicht einfach kopiert werden, da die Internetseite auf die Adresse der Grafikdatei verlinkt werden muss. Die Grafik muss also in jedem Fall erst aus dem Internet auf Ihren eigenen Rechner heruntergespeichert werden. Dann verfahren Sie wie folgt:

Mauszeiger auf die gewünschten Textstelle... Einfügen... Bild... Datei wählen... z.B. C:\BK12f\logo.gif 

Hinweis: Insbesondere Chart-Grafiken werden zunehmend als *.html oder *.chart definiert, obwohl es Grafiken sind. Abhilfe: Dateityp auf "Alle Dateien..." einstellen!tml auf... Fortsetzung wie üblich!

Internetadresse als Link einfügen In der Windows-Menüleiste den Internet Explorer (e-Symbol) anklicken... Internetadresse markieren (einfach hinten in das Feld hineinklicken)... Bearbeiten... Kopieren...
Nach Frontpage überwechseln: 
als Link gewünschte Textstelle mit der Maus markiere... Einfügen... Hyperlink... URL..., "http://" entfernen und gewünschte Adresse mit Strg+V einfügen, OK (Linktext muss blau werden, Mauszeiger wandelt sich an der Linkstelle in Hand um!)

Hinweis: Links auf Internetseiten auf dem eigenen Rechner sind nur möglich, wenn man anstelle des URL-Feldes auf das Lupen-Symbol des Windows Explorers klickt und dann eine Datei auswählt!

Links hinter Grafiken legen  Grafik markieren... rechte Maustaste... Bildeigenschaften... Standard-Hyperlink..., Durchsuchen... oder gewünschte Internetadresse mit Strg+V einfügen!

Vorsicht: Die Grafik ist nun blau umrandet!

Abhilfe: Grafik markieren... rechte Maustaste... Bildeigenschaften... Erscheinungsbild... und Dicke der Rahmenlinie auf 0 stellen!


 

Internet-Spickzettel: Internetseiten gestalten und verlinken (Frontpage)
 
 
Eigene Internetseiten mit Frontpage aufrufen Gewünschte Internetseite aufrufen mit Datei... Öffnen... Datei auswählen

(Falls zunächst nur die Seiten des persönlich Web angezeigt werden, muss man das Lupen-Symbol des Windows Explorers anklicken, um auf die eigene Festplatte zu gelangen!)

Neue leere Seite aufrufen Datei... Neu... Standard-Seite...
Textinhalte aus dem Papierkorb einfügen Zur gewünschten Textstelle... Bearbeiten... Einfügen...

Hinweis: Falls die Textpassagen zu sehr vorformatiert sind, müssen sie erst in Word bearbeitet (entformatiert) werden!

Grafiken einfügen zur gewünschten Textstelle... Einfügen... Bild... Datei wählen... z.B. C:\BK12f\logo.gif 
Textinhalte bearbeiten Text markieren und dann 

Format... Zeichen... Schrift...

Format... Zeichen... Weitere Formate...

Format... Nummerierungen und Auflistungen...

Internetseiten gliedern Einfügen... Horizontale Linie
Internetseiten bearbeiten Hintergrundfarben:

Format... Hintergrund... Hintergrund...

Titelleiste der Internetseite (Bildschirm ganz oben):

Rechte Maustaste, Seiteneigenschaften... Titel... 

Frontpage-Komponenten Auf die Optionen Aktive Elemente, Frontpage-Komponenten und Formulare in der Rubik Einfügen sollte verzichtet werden, da sie ohne weiter gehende Nachbearbeitung in HTML nur in Frontpage funktionieren.
Links auf eigene Seiten einfügen (Festplatte oder Intranet) als Link gewünschte Textstelle mit der Maus markiere... Einfügen... Hyperlink... Lupen-Symbol des Windows Explorers..., Datei wählen..., gewünschte Datei anklicken, z.B. c:\bk12f\gliederung.htm, OK (Linktext muss blau werden, Mauszeiger wandelt sich in der Vorschau an der Linkstelle in Hand um!) 
Link auf die eigene Mailadresse einfügen Text markieren, Einfügen... Hyperlink... Mailadresse unter Voranstellung von mailto: mit der Hand eintragen... z.B. mailto:p.kuehrt@kubiss.de
Links zu Word-, Excel-, Grafik-, PDF- und Sound-Dateien Prinzipiell können auch Links zu Nicht-Internetseiten gelegt werden. Der Vorgang ist identisch. Anstelle der *.htm-Datei wird z.B. eine *.doc-Datei als Link definiert. 

Bei späterem Aktivieren des Links wird der User automatisch gefragt, ob er die Datei öffnen oder downloaden will! *.gif-, *.jpg-, *.pdf-, *.mid- und *.wav-Dateien werden zusammen mit entsprechenden Programm aufgerufen, wenn es auf dem Rechner vorhanden und installiert ist!


 

Internet-Spickzettel: Tabellen, Download und Überarbeitung von Internetseiten (Frontpage)
 
 
Fremde Internetseiten auf der Festplatte oder Diskette abspeichern Internetseiten mit Datei... Speichern unter... z.B. unter dem Namen landtag.htm (oder *.html) im Verzeichnis c:\bk12f\ abspeichern

Hinweis: Der Internet Explorer speichert zugleich alle Grafiken der Seite in einem Unterverzeichnis mit dem Namen des Seitentitels ab! 

Hinweis: Ob Sie sich für *.htm oder *.html entscheiden, ist egal, Sie sollten es allerdings einheitlich handhaben, um nicht Seiten gleichen Namens unter *.htm und *.html auf der Festplatte zu haben!

Hinweis: Der Internet Explorer speichert auch Internetseiten mit Frame-Aufbau problemlos auf der Festplatte ab. In der Regel legt er dazu pro Frameseite zwei Unterverzeichnisse an.

Fremde Grafiken vom Internet Explorer auf der Festplatte abspeichern Im Internet Explorer den Mauszeiger mitten auf die Grafik positionieren, rechte Maustaste, Bild speichern unter..., z.B. unter dem Namen spd_logo.gif (oder *.jpg) im Verzeichnis c:\bk12f\ abspeichern

Hinweis: Alle gewünschten Grafiken müssen einzeln abgespeichert werden!

Fremde Internetseiten mit Frontpage aufrufen Datei... Öffnen... Datei auswählen (Falls zunächst nur die Seiten des persönlich Web angezeigt werden, muss man das Lupen-Symbol des Windows Explorers anklicken, um auf die eigene Festplatte zu gelangen!)

Hinweis: In der Regel erscheinen auch jetzt die Grafiken noch nicht, obwohl Sie schon auf Ihren Rechner heruntergeladen sind, da sie in der Ursprungsseite unter einem anderen Pfad definiert sind! In diesem Fall müssen Sie die Grafiken einzeln nachbearbeiten.

Fremde Grafiken durch Veränderung der Pfadangabe sichtbar machen Leeres Grafiksymbol anklicken, rechte Maustaste, Bildeigenschaften... Bildquelle... Durchsuchen... Datei wählen... z.B. C:\bk12f\allianz_logo.gif

Hinweis: Nach Berichtigung der Pfadangabe wird das Bild erscheinen!

Tabellen einfügen Tabelle... Tabelle einfügen... Zeilen... Spalten... Ausrichtung... usw.
Tabellen überarbeiten Tabelle anklicken.... rechte Maustaste, Tabelleneigenschaften... z.B. Ausrichtung oder Hintergrundfarbe der Tabelle verändern

Tabelle anklicken.... rechte Maustaste, Zelleneigenschaften... z.B. Hintergrundfarbe der Zelle verändern

Löschen:

Tabelle oder Zeilen oder Zellen mit der Maus markieren, dann Zellen löschen...
 

Einfügen:

Mauszeiger positionieren, Tabelle..., Zeilen oder Spalten einfügen...

Hinweis: Wenn sich bei der Bearbeitung unerwünschte Auswirkungen ergeben, können Sie die letzte Änderung mit Bearbeiten... Rückgängig... wieder ungeschehen machen!

Grafiken löschen Grafik anklicken.... Entf-Taste, OK
Titel der Internetseite umbenennen Rechte Maustaste, Seiteneigenschaften... Titel... 

 

5.4 Internet-Spickzettel für Netscape Navigator und Composer
 

Für die Umsetzung des Internet im Unterricht lassen sich die generellen Unterschiede zwischen den Microsoft- und den Netscape-Produkten auf drei Punkte reduzieren: )

Internet-Spickzettel: Navigation (Netscape Navigator)
 
 
Neue Startseite für den Browser festlegen

 

Bearbeiten... Grundeinstellungen... Navigator... Homepage... Adresse... Aktuelle Seite verwenden oder mit Kopieren und Einfügen die gewünschte Internetadresse einfügen: z.B. http://www.bundestag.de/

Hinweis: Zum Kopieren und Einfügen der Internetadresse kann man die Tastenkombinationen Strg+C und Strg+V verwenden!

Zugriff auf zuletzt aufgerufene Internetadressen Zurück-Schaltfläche...

Oder

Zurück-Schaltfläche und rechte Maustaste...

Oder 

Schwarzes Dreieck rechts neben dem Adressfeld anklicken... 

Zugriff auf ‚alte‘ Seiten
 
 

 

Oftmals lassen Internetseiten von Unternehmen den Internetnutzer nicht mehr auf die Seiten zurück, von den er hergekommen ist. Das Zurück-Symbol ist wirkungslos.

Mit Communicator... Extras... History... kann man jedoch auf frühere Internetseiten zurückkehren!

Aufrufen von Internetseiten auf dem eigenen Rechner Datei... Seite öffnen... Datei wählen... Doppelklick... Öffnen....
Mehrere Navigationsfenster Oftmals rufen Internetseiten andere Internetseiten nicht im selben Fenster auf, sondern öffnen beim Aufruf ein neues Fenster. In der Menüleiste unten erscheint dann ein weiteres Navigator-Symbol (Steuerrad)! 

Regelmäßig hat man in der unteren Menüleiste drei und mehr offene Navigationsfenster, zwischen denen man hin und her wechseln kann, die man aber irgendwann auch wieder einmal schließen sollte, um nicht den Überblick zu verlieren.

Will man diesen Effekt bewusst erreichen: Datei... Neu... Navigationsfenster und es erscheint ein weiteres Navigationsfenster mit der Startseite des Browsers!

Drucken Seitenvorschau Seitenansicht des späteren Ausdrucks (links unten: Zahl der Seiten insgesamt: z.B. 1 von 16!)
Drucken Ausdruck der Internetseite (alle Seiten auf einmal oder nur eine bestimmte Seite)
Ansicht der HTML-Formatierung der Internetseite Ansicht... Seitenquelltext...
Internetseite neu aufrufen Schaltfläche Neu laden...
Startseite neu aufrufen Schaltfläche Anfang...

 

Internet-Spickzettel: Lesezeichen (Netscape Navigator)
 
 
Anlegen von neuen Lesezeichen Lesezeichen, Lesezeichen hinzufügen... Die Lesezeichen werden stets am Ende der Liste angefügt!
Anlegen von neuen Lesezeichen in bereits vorhandenen Ordnern Lesezeichen, Lesezeichen ablegen... Dann Ordner auswählen. Die neuen Lesezeichen werden stets am Ende der Liste angehängt!
Gesamte Lesezeichendatei neu sortieren Lesezeichen, Lesezeichen bearbeiten, Ansicht, Option auswählen... (z.B. nach Name oder nach letztem Zugriff)
Gesamte Lesezeichendatei durchsuchen Lesezeichen, Lesezeichen bearbeiten, Bearbeiten, Lesezeichen durchsuchen (z.B. nach dem Wort Suchmaschine...)
Bearbeiten von Lesezeichen Lesezeichen, Lesezeichen bearbeiten, zum gewünschten Lesezeichen, rechte Maustaste, Lesezeicheneigenschaften, dann den Namen des Lesezeichens ändern, kürzen, verständlicher machen, OK
Löschen von Lesezeichen Lesezeichen, Lesezeichen bearbeiten, zum gewünschten Lesezeichen, rechte Maustaste, Lesezeichen löschen oder einfach Entfernen-Taste, OK
Neues Lesezeichen-Verzeichnis anlegen Lesezeichen, Neues Lesezeichenverzeichnis, Name eingeben, OK
Lesezeichen kopieren und ausschneiden Lesezeichen, Lesezeichen bearbeiten, zum gewünschten Lesezeichen, rechte Maustaste, Lesezeichen kopieren oder ausschneiden, OK
Lesezeichen einfügen Lesezeichen, Lesezeichen bearbeiten, zum gewünschten Lesezeichenverzeichnis und vor die gewünschte Einfügestelle, rechte Maustaste, Lesezeichen einfügen, OK
Neue Lesezeichen-Datei anlegen Neue Lesezeichendatei, Name und Verzeichnis eingeben, OK (im Regelfall: C:\Programme\Netscape\users\IhrName\bookmark.htm)
Neue Lesezeichen-Datei öffnen Lesezeichendatei öffnen, Verzeichnis und Dateinamen anklicken, OK (z.B. C:\Programme\Netscape\users\IhrName\bookmark_bip.htm)
Lesezeichen aus einer anderen Lesezeichen-Datei importieren Lesezeichen bearbeiten..., Datei... Importieren... Verzeichnis und Dateinamen wählen, OK (z.B. C:\Programme\Netscape\users\IhrName\bookmark_soz.htm)

 

Internet-Spickzettel: Datentransfer in die Textverarbeitung (Netscape Navigator)
 
 
Internetadressen in die Textverarbeitung übertragen In der Windows-Menüleiste den Netscape Navigator (Steuerrad) anklicken... Internetadresse markieren (einfach vorne in das Feld hineinklicken)... Bearbeiten... Kopieren...
In die Textverarbeitung hinüberwechseln: In der Windows-Menüleiste das Symbol von Microsoft Word (Symbol W) anklicken...
zur gewünschten Textstelle... Bearbeiten... Einfügen... und Return-Taste am Linkende (dann muss der Link blau werden). Geschieht dies nicht: Link markieren, Bearbeiten, Kopieren, dann Einfügen, Hyperlink und STRG+V!
Textinhalte von Internetseiten in die Textverarbeitung übertragen In der Windows-Menüleiste den Netscape Navigator (Steuerrad) anklicken... Mit gedrückter linker Maustaste die gewünschte Textstelle markieren... Bearbeiten... Kopieren...
In die Textverarbeitung hinüberwechseln...
zur gewünschten Textstelle... Bearbeiten... Einfügen...
Textinhalte von Internetseiten in der Textverarbeitung nachbearbeiten

 

In der Regel sind die Texte nach dem Kopieren in unerwünschtem Maße vorformatiert (Leerzeichen, Absatzmarkierungen) und müssen in Word nachbearbeitet werden:

Textpassage markieren... 

a) Bearbeiten... Ersetzen durch... Suchen nach... Erweitert... Sonstiges... Leerfläche

Ersetzen durch... ein Leerzeichen! Alle ersetzen! Mit restlichem Text fortsetzen? Nein!

b) Bearbeiten... Ersetzen durch... Suchen nach... Erweitert... Sonstiges... Absatzmarkierung

Ersetzen durch... Nichts! (Leerzeichen entfernen!) Alle ersetzen! Mit restlichem Text fortsetzen? Nein!

Hinweis: Bei längeren Texten sollten die gewünschten Absätze vor der Überarbeitung mit einer Zeichenfolge nach Wahl markiert werden (z.B. aaa). Dann kann man nach der Umformatierung des Gesamttextes die Absätze mit einem weiteren Arbeitsschritt wieder einfügen (Ersetze aaa durch einen Absatz!) 

Tabellen kopieren Tabellen können in Netscape nicht einfach kopiert werden, vielmehr ist es dazu notwendig, die ganze Internetseite auf den Rechner herunter zu laden. Dann erst kann die HTML-Seite aufgerufen und die Tabelle kopiert werden!
Grafiken herunterladen Mauszeiger mitten auf dem gewünschten Bild positionieren... rechte Maustaste... Grafik speichern unter (Images save as)... z.B. C:\BK12f\logo.gif oder C:\BK12f\logo.jpg (alle Internetseiten enden auf *.gif oder *.jpg!)
Grafiken in die Textverarbeitung einfügen und im Textfluss formatieren zur gewünschten Textstelle... Einfügen... Grafik... Aus Datei... z.B. C:\BK12f\logo.gif

Zur Einordnung in den Text: Grafik markieren... rechte Maustaste... Grafik formatieren... Größe... 8cm... Position... Checkbox "Über den Text legen" ausschalten!

Grafiken auf einer bestimmten Seitenposition fixieren  rechte Maustaste... Grafik formatieren... Position... Checkbox "Über den Text legen" einschalten, dann den Textfluss bestimmen (z.B. Rechteck und beide Seiten!)

 

Internet-Spickzettel: Datentransfer in selbst erstellte Internetseiten (Netscape Composer)
 
 
Übergang zum HTML-Editor (Netscape Composer) Datei... Seite bearbeiten... Datei wählen... Öffnen mit... Radio Button "Composer"...
oder

Datei... Seite öffnen... Datei wählen... Öffnen mit... Composer
oder

Datei... Neu... Leere Seite...
oder

Communicator... Composer...

Textinhalte von Internetseiten in den Composer übertragen

 

In der Windows-Menüleiste den Netscape Navigator (Steuerrad) anklicken... Mit gedrückter linker Maustaste die gewünschte Textstelle markieren... Bearbeiten... Kopieren...
In der Windows-Menüleiste den Netscape Composer (Bleistift) anklicken... zur gewünschten Textstelle... Bearbeiten... Einfügen...

Hinweis: Falls die Textpassagen zu sehr vorformatiert sind (Leerzeichen, Absätze, Tabs), müssen sie erst in Word mit Sammeländerungen überarbeitet werden!

Hinweis: Viele vermeintliche Texte in Internetseiten sind tatsächlich Grafiken und müssen wie diese behandelt werden!

Tabellen von Internetseiten in den Composer übertragen Tabellen können mit Netscape nicht kopiert werden. Man muss die Internetseite als Ganzes auf dem Rechner abspeichern und dort nach Wunsch überarbeiten (oder die Tabelle in eine andere Seite kopieren! Wichtig: immer eine Zeile vor und nach der Tabelle markieren, sonst ist sie nicht kopierbar!).
Grafiken im Composer einfügen Zur gewünschten Textstelle... Einfügen... Grafik... Aus Datei... Datei wählen... z.B. C:\BK12f\logo.gif 

Hinweis: Insbesondere Chart-Grafiken werden zunehmend als *.html oder *.chart definiert, obwohl es Grafiken sind. Abhilfe: Datei... Datei wählen... Jetzt den Dateityp auf "Alle Dateien..." einstellen, dann tauchen auch die *.html auf!

Internetadresse im Composer als Link einfügen In der Windows-Menüleiste den Netscape Navigator (Steuerrad) anklicken... Internetadresse markieren (einfach vorne in das Feld hineinklicken)... Bearbeiten... Kopieren...
In den Composer (Bleistift) überwechseln: 
als Link gewünschte Textstelle mit der Maus markiere... Einfügen... Link... Adresse..., gewünschte Adresse mit Strg+V einfügen, OK (Linktext muss blau werden, Mauszeiger wandelt sich an der Linkstelle in Hand um!)
Links hinter Grafiken legen  Grafik markieren... Verknüpfung..., gewünschte Adresse mit Strg+V einfügen!

Vorsicht: Die Grafik ist nun blau umrandet!

Abhilfe: Grafik markieren... rechte Maustaste... Grafikeigenschaften... und den Rand auf 0 stellen!


 

Internet-Spickzettel: Internetseiten gestalten und verlinken (Netscape Composer)
 
 
Internetseiten mit dem Composer aufrufen Gewünschte Internetseite aufrufen, Datei... Seite bearbeiten...
oder: Datei... Seite öffnen... Datei wählen... Composer...
Neue leere Seite aufrufen Datei... Neu... Leere Seite...
Textinhalte aus dem Papierkorb einfügen Zur gewünschten Textstelle... Bearbeiten... Einfügen...

Hinweis: Falls die Textpassagen zu sehr vorformatiert sind, müssen sie erst in Word bearbeitet (entformatiert) werden!

Grafiken einfügen zur gewünschten Textstelle... Einfügen... Grafik... Aus Datei... Datei wählen... z.B. C:\BK12f\logo.gif 
Textinhalte bearbeiten Text markieren und dann

Format... Zeichen... 
Format... Größe... 
Format... Stil... 
Format... Farbe... 
Format... Ausrichtung... 
Format... Auflistung... 

Internetseiten gliedern Einfügen... Horizontale Linie
Internetseiten bearbeiten Hintergrundfarben:

Format... Seitenfarben und –eigenschaften... Hintergrund 

Titelleiste der Internetseite (Bildschirm ganz oben):

Format... Seitenfarben und –eigenschaften... Allgemein... Titel... und Autor... 

Links auf eigene Seiten einfügen (Festplatte oder Intranet) Text markieren, Einfügen... Link... Adresse... Datei wählen..., gewünschte Datei anklicken, z.B. c:\bk12f\gliederung.htm, OK (Linktext muss blau werden, Mauszeiger wandelt sich an der Linkstelle in Hand um!) 
Link auf die eigene Mailadresse einfügen Text markieren, Einfügen... Link... mailto:p.kuehrt@kubiss.de
Links zu Word-, Excel-, Grafik-, PDF- und Sound-Dateien Prinzipiell können auch Links zu Nicht-Internetseiten gelegt werden. Der Vorgang ist identisch. Anstelle der *.htm-Datei wird z.B. eine *.doc-Datei als Link definiert. 

Bei späterem Aktivieren des Links wird der User automatisch gefragt, ob er die Datei öffnen oder downloaden will! *.gif-, *.jpg-, *.pdf-, *.mid- und *.wav-Dateien werden zusammen mit entsprechenden Programm aufgerufen, wenn es auf dem Rechner vorhanden und installiert ist!

Eigene Internetseiten mit dem Navigator betrachten Symbol Vorschau anklicken

Oder: In den Navigator überwechseln (Steuerrad) und Neu laden anklicken (falls die Seite schon aufgerufen ist) oder mit Datei... Seite öffnen... Datei wählen... Navigator... die eigene Internetseite neu aufrufen.


 

Internet-Spickzettel: Tabellen, Download und Überarbeitung von Internetseiten (Netscape Composer)
 
 
Internetseiten auf der Festplatte abspeichern Vom Navigator mit Datei... Speichern unter... z.B. unter dem Namen landtag.htm (oder *.html) im Verzeichnis c:\bk12f\ abspeichern

Hinweis: Ob Sie sich für *.htm oder *.html entscheiden, ist egal, Sie sollten es allerdings einheitlich handhaben, um nicht Seiten gleichen Namens unter *.htm und *.html auf der Festplatte zu haben!

Hinweis: Zusätzlich müssen alle gewünschten Grafiken auf dem eigenen Rechner abgespeichert werden! 

Hinweis: Internetseiten mit Frame-Aufbau müssen mit Rahmen speichern unter... abgespeichert werden. Oftmals ist es günstiger, den gewünschten Frameteil anzuklicken und mit rechte Maustaste... Rahmen in neuem Fenster öffnen... als eigene Seite aufzurufen und dann abzuspeichern!

Grafiken auf der Festplatte abspeichern Im Navigator den Mauszeiger mitten auf die Grafik positionieren, rechte Maustaste, Bild speichern unter..., z.B. unter dem Namen spd_logo.gif (oder *.jpg) im Verzeichnis c:\bk12f\ abspeichern

Hinweis: Alle gewünschten Grafiken müssen einzeln abgespeichert werden!

Internetseiten mit dem Composer aufrufen Datei... Seite öffnen... Datei wählen... Composer... (z.B. c:\bk12f\landtag.htm)

Hinweis: In der Regel erscheinen auch jetzt die Grafiken noch nicht, da sie in der Ursprungsseite unter einem anderen Pfad definiert sind!

Grafiken durch Veränderung der Pfadangabe sichtbar machen Leeres Grafiksymbol anklicken, rechte Maustaste, Grafikeigenschaften... Datei wählen... z.B. C:\bk12f\allianz_logo.gif 
Tabellen einfügen Einfügen... Tabelle... Zeilen... Spalten...
Tabellen überarbeiten Tabelle anklicken.... rechte Maustaste, Tabelleneigenschaften... 

Tabelle (oder Zeilen oder Zellen)

z.B. Ausrichtung oder Hintergrundfarbe verändern
Löschen

Zeilen oder Zellen 
Einfügen

Zeilen oder Zellen 

Hinweis: Wenn sich unerwünschte Auswirkungen ergeben, können Sie die letzte Änderung mit Bearbeiten... Rückgängig... ungeschehen machen!

Tabellen löschen Tabelle anklicken.... rechte Maustaste, Löschen... Tabellen... (oder Zeilen oder Zellen)
Grafiken löschen Grafik anklicken.... Entf-Taste, OK
Internetseite vollständig definieren Format... Seitenfarben und -eigenschaften... Allgemein... Titel... Autor... Beschreibung... Schlüsselbegriffe... 

Beschreibung = von Suchmaschinen angezeigter Textanfang

Schlüsselbegriffe = Suchbegriffe für Suchmaschinen!

(z.B. Realschule, Unterricht, Politikunterricht, Sozialkunde) 

Titel der Internetseite umbenennen Titelleiste der Internetseite = Bildschirmleiste ganz oben!

Format... Seitenfarben und -eigenschaften... Allgemein... Titel... 


 

5.5 Anleitung für die Durchführung multimedialer Präsentationen

Wie führt man multimediale Präsentationen durch?

Sie planen den Vortraginhalt...

Sie haben eine Reihe von Internet-Seiten sowie eine Gliederungsseite erstellt. Gehen Sie nun die einzelnen Seiten in der richtigen Reihenfolge noch einmal in Gedanken durch! Überlegen Sie, was Sie zu den einzelnen Seiten sagen könnten, was wichtig ist und was unwichtig ist. Schreiben Sie sich Stichworte auf!

Bevor Sie sich um einzelne Vortragspassagen kümmern, müssen Sie entscheiden, ob der Vortrag insgesamt stimmig ist, oder ob Sie an den Internetseiten, an der Reihenfolge der Seiten, an Überschriften oder Gliederungspunkten noch etwas ändern müssen.

Wenn Ihnen der Vortrag insgesamt stimmig vorkommt (der sprichwörtliche "rote Faden"), gehen Sie Ihre Präsentation Seite für Seite durch. Schreiben Sie sich auf, was Sie zu jeder Seite sagen möchten. Notieren Sie sich auch, auf welche Teile der jeweiligen Internetseite sich Ihr Vortrag bezieht und welcher Ausschnitt der Seite zu sehen sein soll.

Allgemeines zu Vorträgen...

Klären Sie folgende Punkte:

Sie erstellen einen schriftlichen Leitfaden...

Fertigen Sie einen stichwortartigen Vortrags-Leitfaden an:

Ihr Vortrag wird abwechslungsreich...

Verwenden Sie unterschiedliche Medien und bringen Sie Abwechslung in Ihren Vortrag. Es ist anstrengend, einem Menschen über Minuten zuzuhören und die Informationen der Leinwand aufzunehmen. Machen Sie daher zwischendurch auch einmal eine Pause.

Noch besser: Nehmen Sie ein anderes Medium. Lesen Sie einen Artikel aus dem Grundgesetz oder eine Passage aus dem Schulbuch vor! Hängen Sie ein Plakat auf!

Oder zeigen Sie eine Internetseite mit nur einem Bild oder mit nur drei Stichpunkten und sonst Nichts!

Verteilen Sie den Vortrag auf mehrere Personen, so dass alle Gruppenmitglieder sprechen, dies aber nur kurz! Auch hierfür werden Ihre Zuhörer dankbar sein!

Sie bereiten die Präsentation vor...

Sie benötigen einen Computer mit Projektionsmöglichkeit an die Wand oder auf eine Leinwand (Lichtverhältnisse, Helligkeit, Lesbarkeit Ihrer Seiten und vor allem Schriftgröße und -typ testen!).

Legen Sie auf diesem Rechner ein neues Verzeichnis an (z.B. mit Ihrem Namen). Kopieren Sie mittels einer Diskette alle von Ihnen erstellten Dateien (auch die Grafikdateien!) von der Festplatte Ihres Rechners auf den Vorführ-Computer. Dort sollten Sie vor der Vorführung noch einmal alle Seiten und Links auf die Schnelle testen.

Damit sind die 'technischen Vorbereitungen' abgeschlossen!

Sie suchen sich einen Partner...

Nun zur eigentlichen Präsentation: Da man den Zuhörer/innen immer in die Augen sehen sollte, um überzeugend zu wirken, dürfen Sie während Ihrer Präsentation weder am Rechner sitzen noch durchgängig an die Leinwand sehen! Sie müssen mit den Zuhörern in Blickkontakt bleiben, damit Sie die Reaktionen Ihrer Zuhörer mitbekommen und dialogfähig sind.

Dies hat zur Konsequenz: Sie brauchen einen Partner!

Sie selbst werden nur den Vortrag gestalten bzw. mit Ihren Zuhörern in Dialog treten. Ihr Partner wird alle Ausführungsbefehle am Rechner eingeben.

Absprachen mit dem Partner...

Suchen Sie sich einen Partner, der Ihre Seiten auf dem Display-Computer vorführt und sprechen mit ihm Reihenfolge, Schnelligkeit, Zeitablauf, besondere Befehle und Situationen u.ä. durch. Teilen Sie Ihrem Partner mit, was Sie zu jeder Seite sagen wollen, damit er Ihren Vortrag mit langsamen und eindeutigen Mausbewegungen unterstützen kann.

Weisen Sie ihn auf Besonderheiten in Ihrem Vortrag hin (Stillzeiten zum Lesen des Textes, Einstieg über ein Bild oder eine Unterseite, Rückkehr auf eine schon angesprochene Unterseite usw.).

Verweisen Sie z.B. nur allgemein auf die Seite oder sollen die Zuhörer/innen etwas lesen? Dann muss die richtige Stelle nicht nur zu sehen sondern auch lesbar sein. Und Sie müssen dem Zuhörer Zeit zum Lesen lassen. Unter Umständen sollte er durch einen zusätzlichen Zeiger (Maus, Zeigestock) auf die richtige Stelle hingewiesen werden.
 
 

Einstimmung auf die Präsentation...

Nicht die Internetseiten, sondern Ihr Vortrag ist das Wesentliche! Auch wenn sich Ihre Präsentation auf ein Gerüst von Internetseiten, Bildern, Grafiken und Word- oder Excel-Dokumenten stützt, über den Erfolg der Präsentation entscheiden nur Sie und Ihr Vortrag!

Bedenken Sie daher Folgendes:

Sie führen die Präsentation durch...

Gehen Sie mit Ihrem Partner an die Stirnseite des Raumes und stellen sich so auf, dass Sie sowohl die Zuhörer, als auch (mit leichter Kopfdrehung) Ihren Partner und die Leinwand sehen können.

Beginnen Sie direkt mit der Problemstellung oder mit Ihrer zentralen Botschaft! Gleichzeitig sollte Ihre erste Seite erscheinen.

Wenn Sie auf eine spezielle Zahl oder Aussage hinweisen möchten (z.B. die Zahl der rechtsradikalen Gewalttaten im letzten Jahr), dann sehen Sie an die Leinwand, sonst nicht! Der Aufruf und die Steuerung der Internetseiten ist die Sache Ihres Assistenten. Er muss darauf achten, dass das an der Wand immer das zu sehen ist, worüber Sie gerade sprechen.

Sprechen Sie nicht zu schnell!

Lassen Sie dem Betrachter Zeit, die Internetseiten und -grafiken geistig aufzunehmen!

Wenn Sie nicht mehr weiterkommen, hilft Ihnen der Vortrags-Leitfaden.

Glückwunsch...

Wenn Sie all diese Ratschläge beherzigt haben, wird Ihre Vorführung sicherlich ein Erfolg!

Sie haben sich damit ein hervorragendes Handwerkszeug erworben, um einem Zuhörerkreis optisch ansprechende Informationen elegant und überzeugend darzubieten. Dies ist zudem eine Berufsqualifikation, die in der heutigen Arbeitswelt überaus geschätzt wird.
 
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