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C L I N I C amorph fictions


Kritiken 1 / 2 / 3

(Kritik zur Aufführung in der KunstGalerie Fürth 2004)

Clinic - Quadrophone Performance

Eines sollten H. Bauer und M. Ammann nicht tun: Ihr Hörstück "Clinic - amorph fictions in einem Krankenhaus aufführen. Es könnte den Patienten schlecht bekommen. Ebenso sollten unglücklich Verliebte, Trauernde und Nervöse die Soundcollage meiden. Sie erfordert innere Stabilität und Kraft.
Die avangardistischen Installation aus Text und Klang führt in Tiefen, in die man sich selten verliert, trifft mitten ins Unterbewußtsein. Die Welt der Klinik, die die beiden Künstler erschaffen, ist traumatös und hinter dichten Watteschichten verborgen. Man riecht, fühlt, schmeckt sie. Grün und schmutzig weiß ist sie, steril und voller Salmiak.
Man denkt eher an einen Film als an ein Hörspiel. Ammanns Arbeiten sind weniger Illustration als Kompositionen, auch wenn Melodie und Rhythmik im herkömmlichen Sinne fehlen. Ein Metrum ist sehr wohl vorhanden, ähnlich wie man es aus dem Free Jazz kennt. Manche Parts könnte auch eine Streicherensemble spielen. Zudem Klanglandschaften und akustische Raumsimulationen.
Die Wirkung ist bemerkenswert. Ist von der Entnahme eines Organs die Rede, hat man plötzlich Schmerzen, so dicht ist die Atmosphäre. In der "Vergessenen Station" friert man schauderhaft. Bei einem anderen Teil, der von einem "Grünen Salon" erzählt, in dem sich die Patienten wie in einer Art Paradiesgarten erholen können, spürt man das Gras unter den Füßen. Was geht hier vor?
Ein außergewöhliches, unglaublich sensibel erstelltes Projekt auf hohem Niveau, das es noch sehr weit bringen kann.
(FN 03.05.04)