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Nürnberg Kultur (Kurzbefehl: 0)
Geländeinformationssystem ehemaliges Reichsparteitagsgelände
1. Stationen 2. Audio-Führung 3. Galerie 4. Hintergründe 5. Presse

20. Ehemaliger Bahnhof Märzfeld

Modell des Lagerbahnhofs Märzfeld

Modell des Lagerbahnhofs Märzfeld (Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände).

Für den Transport der Parteitagsteilnehmer zu den Veranstaltungen und Unterkünften waren zusätzliche Bahnlinien und Haltepunkte erforderlich. Eine zentrale Rolle sollte der Bahnhof Märzfeld übernehmen. Er wurde erstmals 1938 in Betrieb genommen. Der Haltepunkt erschloss vor allem die Zelt- und Barackenlager für die teilnehmenden NS-Organisationen. Die Station blieb unvollendet.

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Polnische Kriegsgefangene im Lager südlich des Märzfelds

Polnische Kriegsgefangene im Lager südlich des Märzfelds (Stadtarchiv Erlangen).

Der aufgelassene Bahnhof Märzfeld im Januar 2006

Der aufgelassene Bahnhof Märzfeld im Januar 2006 (Presseamt Nürnberg).

Nach Kriegsbeginn 1939 diente der Bahnhof März feld auch zum An- und Abtransport von Kriegsgefangenen. Sie waren in dem Lager auf dem Reichsparteitagsgelände zusammengepfercht. Tausende von ihnen verloren ihr Leben durch Verelendung, Hunger und Mord. Besonders betroffen waren sowjetische Kriegsgefangene. Auf dem Gelände waren in Lagern auch Fremd- und Zwangsarbeiter untergebracht. Sie mussten in der Kriegsproduktion arbeiten und beseitigten Trümmerschutt nach den Bombenangriffen.

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Deportation nach Izbica, 1942

Deportation nach Izbica, 1942 (Ernst Gortner).

Im Zweiten Weltkrieg führte der Antisemitismus des NS-Regimes in den Holocaust: den fabrikmäßig organisierten Völkermord an den europäischen Juden. Der Bahnhof Märzfeld war für 2.000 Juden aus Franken der Ausgangspunkt für den Transport in die Vernichtungslager. Die zwei größten Deportationen erfolgten am 29. November 1941 in das Konzentra tionslager Jungfernhof bei Riga (Lettland) und am 24. März 1942 nach Izbica bei Lublin (Polen) mit jeweils rund 1.000 Menschen. 2.373 namentlich bekannte Nürnberger und Nürnbergerinnen fielen der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten zum Opfer. Die Station wurde 1957 in Bahnhof Langwasser umbenannt und 1988 der Personenverkehr dort eingestellt.

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