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C L I N I C amorph fictions


Kritiken 1 / 2 / 3

Eine ruhige, kühle Männerstimme spricht: "Es bleibt immer etwas übrig. Ich wachse - ich wachse mit dem, was sie nicht mehr brauchen. Mit dem, was sie als krank herausschneiden. Organ an Organ. In den Wänden, in nutzlosen Leitungen, alten Wasserrohren, reihen sich die Augen, eines an das andere. Die Pupillen bewegen sich hinter den Lidern. In den Wartesälen habe ich meine Mägen angelegt, Wände ausgekleidet mit Schleimhaut. Hinter den Wänden in den Hohlräumen, in der Isolierwatte bildet meine Leber ein dichtes Gewebe (...)". Der Vortrag wird getragen von kunstvollen elektronischen, unheimlichen Flächen und verzerrten, bizarren Geräuschen. Heijko Bauer (Texte & Stimme) und Michael Ammann (Musik) aus Erlangen präsentieren in diesem 15-minütigen Werkauszug für 64 Lautsprecher und Skalpelle ein "Krankenhaus, wie es neu aufgenommene Patienten erleben könnten, die zwischen Phasen von Wach-, Traum- und Dämmerzuständen gleiten und denen sich Bilder und Ereignisse aufdrängen, wie sie in einem
Medikamentendelirium produziert werden."
Text, Vortrag und Klang harmonieren in diesem außergewöhnlichen Hörstück miteinander und wissen zu überzeugen; man riecht förmlich die Mischung aus Desinfektionsspray und Urin, wenn man den sterilen und grotesken Stücken lauscht. "Amorph fictions" ist eine gut gelungene Prosavertonung und sollte vor allem live, wenn sich das Publikum mit Flugzeug-Schlafbrillen in das Zentrum des Raumes legt, ein nachhaltiges Erlebnis sein.
(www.moderne-klangkunst.de)